AFRIKA/DEMOKRATIACHE REPUBLIK KONGO - Gerüchte über die mögliche Entlassung eines bei der Bevölkerung beliebten Militärkommandanten führen in Bukavu im Osten der Demokratischen Republik Kongo zu weiteren Spannungen

Freitag, 3 Dezember 2004

Bukavu (Fidesdienst) - Im Osten der Demokratischen Republik Kongo führen Gerüchte über die mögliche Entlassung des bei der Bevölkerung beliebten Militärkommandanten der zehnten Militäreinheit, Mbuza Mabe, zu weiteren Spannungen. Dies berichten einheimische Beobachter aus der Hauptstadt des Südkivu, wo die Lage infolge der Präsenz ruandischer Truppen, die auch von der Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC) bestätigt wurde, bereits äußerst angespannt ist. „In dieser Phase würde die Entlassung des Militärkommandanten, der bei den Menschen hier sehr beliebt ist, ernsthafte Folgen mit sich bringen und die Gemüter zusätzlich erhitzen“, so die Beobachter. „Heute Nachmittag wird eine Protestkundgebung gegen die Entlassung von General Mbuza Mabe stattfinden“, so der Beobachter weiter.
Die Situation in Süd- und Nordkivu ist weiterhin konfus. „Wir haben von Gefechten in der Umgebung von Goma erfahren, von denen wir jedoch derzeit die Einzelheiten und weder die beteiligten Parteien noch das Ausmaß der Unruhen nicht kennen“, so die Beobachter. Goma ist die Hochburg der mit Ruanda verbündeten Rebellen der RDC (Kongolesische Union für Demokratie).
Am gestrigen 2. Dezember erklärte der kongolesische Präsident Joseph Kabila in einer Fernsehansprache, die auch von den Radiosendern übertragen wurde:„Die Aggression Ruandas gegen unser Land ist eine große Herausforderung, denn sie betrifft das, was uns am teuersten ist und auf was wir nie verzichten werden: die Souveränität unseres Landes, die Einheit und die territoriale Integrität der Demokratischen Republik Kongo“. Staatspräsident Kabila appellierte an die Bürger des Landes und forderte sie „angesichts dieser neuen Bedrohung der Übergangsinstitutionen und der Existenz unseres Landes“ zum „Zusammenhalt unter den Bürgern“ auf.
Gestern befasste sich auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit den möglichen Risiken eines neuen Konflikts in der Region der Großen Seen. Der UN-Generalsekretär Kofi Annan äußerte Seine Sorge über die Spannungen zwischen den beiden Ländern. „Er fordert von der ruandischen Regierung den Verzicht auf jegliche militärische Aktion im Kongo“, so ein Sprecher des UN-Generalsekretärs. Unterdessen versicherte Ruanda gegenüber der Afrikanischen Union, man werde im Falle einer bewaffneten Intervention nur Hutu-Rebellen angreifen, die sich im Land aufhalten und auf keinen Fall kongolesische Soldaten. (LM) (Fidesdienst, 03/12/2004 - 34 Zeilen, 365 Worte)


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