Faisalabad (Fidesdienst) – Das Attentat bei dem nach offiziellen angaben insgesamt 126 Menschen starben und 166 verletzt wurden, „stärkt den Glauben der Christen in Pakistan. Dar Angriff auf die Kirche und gegen unschuldige zum Gebet versammelte Menschen hat das Gegenteil bewirkt: es kommen noch mehr Menschen in die Kirchen als früher, keiner hat Angst und alle sind überzeugt, dass man die Nähe zu Christus suchen muss, denn er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben“, so der ehemalige Direktor von Caritas Asia und heutige Mitarbeiter der Caritas-Kommission und der Justitia-et-Pax Kommission der Pakistanischen Bischofskonferenz, Pfarrer Bonnie Mendes, zum Fidesdienst.
Pfarrer Mendes erinnert daran, das „die Christen des Landes trauerten und Protestkundgebungen im ganzen Land veranstaltet haben. Sie haben sich zu ökumenischen Gebeten versammelt, an denen viele Bürger, darunter auch Vertreter des Islam teilnahmen“. „Der Glaube“, so Pfarrer Mendes, „wurde gestärkt. Die Christen haben den Attentätern vergeben und die Botschaft des Papstes war dabei sehr wertvoll: wir haben wie nie zuvor gespürt, dass er uns nahe ist. Auch bei der gestrigen Generalaudienz hat der Papst zu mehr Geschwisterlichkeit mit Muslimen aufgerufen: dieser Appell betrifft auch uns pakistanische Christen, die wir in einer muslimischen Realität leben“.
Die Gefahr einer „möglichen Verfolgung“ ist nach Ansicht des Geistlichen nicht gegeben: „Als Christen sind wir heute nicht stärker im Fadenkreuz als in der Vergangenheit. Terroristen verüben Anschläge auf alle Volksgruppen: Schiiten, Armee, Ahmadi, Polizei, gemäßigte muslimische Intellektuelle. Es gibt keine Verfolgung: der Terrorismus ist eine Herausforderung für das ganze Land“.
„Pakistanische Taliban haben ihre Agenda, sie wollen Demokratie verhindern und die islamischen Gesetze einführen“, so Pfarrer Mendes weiter. „Als Christen unterstützen wir trotzdem die Bemühungen der Regierung um einen Dialog mit den Taliban. Trotz des jüngsten Attentats, zu dem sich Taliban bekennen, gibt es keine Alternative: jedes Bemühen um Dialog ist willkommen und ein mutiges Engagement für das Wohl des Landes“. „Man muss den Terrorismus entschärfen und zur internen Harmonie finden, denn sie ist die Basis für das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen“ so der Vertreter der Bischofskonferenz abschließend, „Deshalb gibt es keine andere Option als Verhandlungen. Ein Kompromiss ist schwierig und der Weg steil, doch man muss ich beschreiten, auf der Grundlage der Achtung aller rechtsstaatlichen Prinzipien“. (PA) (Fidesdienst, 10/10/2013)