Tokio (Fidesdienst) – Fünfzig Jahre nach der Veröffentlichung der Enzyklika „Pacem in Terris“ von Papst Johannes XXIII. hat der Text nicht an Aktualität verloren. Vor kurzem erschien nun in Japan eine neue Übersetzung der Enzyklika, die die bischöfliche Kommission für Soziales den Diözesen, Vereinen, Bewegungen und Gemeinden des Landes zur Verfügung stellt.
„Die Enzyklika enthält auch nach 50 Jahren eine aussagekräftige Botschaft für die heutige Gesellschaft. Diese Botschaft ist die Basis für den Aufbau des Friedens in der Welt und sie ist auch für uns im Jahr des Glaubens ein nützlicher Denkanstoß“, so der Vorsitzende der Japanischen Bischofskonferenz, Bischof Petzer Takeo Okada von Tokio. Der Text stoße bei den Menschen in Japan auf großes Interesse. Besonders faszinierend sein für die Bürger des Landes die Vorstellung, dass der Frieden auf dem Schutz der Würde und der Rechte des Menschen gründet. „Die Enzyklika lehrt, dass der Friede nur dort verwirklicht werden kann, wo die Gesellschaft jeden Menschen ein Leben in Fülle, ein vollkommen menschlichenwürdiges Leben ermöglicht. Diese Wahrheit hinterfragt, das Entwicklungsmodell jedes modernen Staates, einschließlich Japan“, so der Erzbischof.
In diesem Zusammenhang erinnert Erzbischof Okada auch an die öffentliche Debatte über die Änderung der Verfassung und insbesondere des Artikels 9, der festlegt, dass es im Land keine „Angriffsarmee“ sondern nur „Einheiten der Selbstverteidigung“ geben soll. Nach Ansicht der Bischöfe birgt der Artikel 9 einen Schatz, auf den das Land stolz sein sollte. Er spiegelt die Lehre Jesu Christi über die Liebe wieder. Ein solcher Ansatz hat dazu geführt, dass Japan niemanden im Krieg getötet und kein Bürger des Landes im Krieg gefallen ist. Wir tragen Verantwortung für den Schutz und den Erhalt dieses Artikels“. „Als Gläubige und Bürger müssen wir unseren Glauben an den Weg des Friedens auch in der Politik umsetzen. (PA) (Fidesdienst, 10/10/2013)