Peshawar (Fidesdienst) – Die christliche Glaubensgemeinschaft steht nach dem Sprengstoffattentat auf die anglikanische Kirche in Peshawar vom vergangenen Sonntag unter Schock. Wie aus aktuellen Daten hervorgeht starben bei dem Anschlag insgesamt 82 Menschen, davon 34 Frauen und 7 Kinder, weitere 145 wurden verletzt.
Unterdessen fordern Gläubige in den größten Städten des Landes, wie Islamabad, Lahore, Karachi und Peshawar bei öffentlichen Kundgebungen mehr staatlichen Schutz. In Karachi kam es zu den von Religionsführern kritisierten Ausschreitungen zwischen Christen und Muslimen vor einer Moschee, bei denen ein Mann getötet wurde. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten haben die Bischöfe die Gläubigen zu „Geduld und Ruhe“ aufgefordert. Man dürfe „auf keinen Fall die Ruhe verlieren und zulassen, dass Bestürzung zu Gewalt wird.“ In Islamabad kamen gestern über 600 Demonstranten zu einer mehrstündigen Straßenblockade zusammen, während weitere 2.000 vor dem Parlament protestieren.
In Peshawar selbst blockierten rund 200 Demonstranten die Grand Trunk Road, die Hauptstraße der Stadt, während eine Gruppe von 100 Gläubigen vor der Kirche, auf die der Anschlag verübt wurde, „Gerechtigkeit und Schutz“ forderten. Die Opfer des Attentats wurden bereits auf den verschiedenen Friedhöfen der Stadt beerdigt, während die Regierung der Provinz Khyber Pakhtunkhwa eine dreitägige Staatstrauer in der ganzen Provinz ankündigte. Alle Schulen und Geschäfte der Christen blieben im Zeichen der Trauer geschlossen und zahlreiche Menschen versammelten sich in Nowshera und Bannu und anderen Städten der Provinz zu Gebetswachen.
In Hyderabad (Provinz Sindh) fand in der St. Thomas-Kathedrale ein ökumenisches Gebet unter Leitung des anglikanischen Bischofs Kaleem John und des katholischen Bischofs Maxi Rodrigues statt. (PA) (Fidesdienst, 24/09/2013)