Manila (Fidesdienst) – Zu neuen Ausschreitungen und Gewalt zwischen den Rebellen der regulären Streitkräfte und Mitgliedern der „Moro National Liberation Front“ (MNLF) kam es am heutigen 9. September in Zamboanaga im Süden der Insel Mindanao, wo die muslimische Minderheit des Landes (6 Millionen Menschen) lebt. Wie Beobachter aus kreisen der Ortskirche dem Fidesdienst berichten, drangen rund 100 bewaffnete Kämpfer der MNLF in die Stadt ein, wo sie rund 30 Zivilisten in Geiselhaft nahmen. Bei darauf folgenden Gefechten mit Regierungssoldaten wurden sechs Menschen getötet und 24 verletzt.
Der Apostolische Administrator der Erzdiözese Zamboanga, Prälat Crisologo Manongas erklärt, er sei „entsetzt über den Vorfall“. „Wir appellieren an die Führ8ngskräfte der MNLF“, so der Kirchenvertreter, „mit der Bitte keine unschuldigen Zivilisten in die politischen Forderungen zu verwickeln. Bewaffnete Aktionen sind keine Lösung. Wir fordern alle zum Niederlegen der Waffen“. Infolge der Unruhen suchten viele Menschen Zuflucht in öffentlichen Einrichtungen und Kirchen, die für Christen und Muslime geöffnet wurden. „Es geht nicht um einen religiösen sondern vielmehr um einen politischen Konflikt. Muslime und Christen sind sich nicht feindlich gesinnt“, so Prälat Manongas.
Im Jahr 1996 hatte die MNLF Friedensvereinbarungen mit der Regierung in Manila unterzeichnet. Heute wirft die MNLF der Regierung die Nichteinhaltung der Friedensvereinbarungen vor, da sie mit den Rebellen der „Moro Islamic Liberation Front“ (MILF) über Grenzen und Verwaltung der Autonomen Region Mindanao verhandelten, die auf der Grundlage der Vereinbarungen von 1996 gegründet wurde. Im vergangenen August hatte die MNLF die „Unabhängigkeit“ einiger Inseln im Süden der Philippinen erklärte, darunter Palawan, Basilan, die Sulu-Inseln und Tawi-Tawi. (PA) (Fidesdienst, 09/09/2013)