ASIEN/INDIEN - Gewalt gegen Christen: Rekordzahlen im Staat Karnataka

Donnerstag, 5 September 2013

Bangalore (Fidesdienst) – Im indischen Unionsstaat Karnataka kommt es erneut zu Gewalt gegen christliche Gemeinden. Nachdem bereits in den vergangenen Tagen neue Fälle von Verstößen gegen die Religionsfreiheit gemeldet wurden kam es nun nach angaben des „Global Council of Indien Christians“ erneut zu Gewalt. Bei den Opfern handelt es sich um zwei christliche Pastoren, die sich vom Hinduismus zum Christentum bekehrt hatten: Konvertiten scheinen eine besonders beliebte Zielscheibe extremistischer Hindus zu sein. Der 33jährige Pastor Samson, leitet seit 10 Jahren das „Jahve Shalom Prayer House“ in Basavanagar im Norden von Karnataka. Samson wurde in den vergangenen Tagen in der Kirche von rund 30 hinduistischen Fundamentalisten verprügelt, die ihm schwere Verletzungen an einem Auge und an einem Ohr zufügten und ihn der „Zwangsbekehrung“ beschuldigten. Die Polizei wollte eine Anzeige des Pastors nicht entgegennehmen.
Pastor Devu Kanu Pale Gowli von der „Blessing Minstry Church“ im Distrikt Karvar wurde von einer Gruppe radikaler Hindus zusammen mit seiner Frau aufgehalten, die sie zur Rückkehr zum Hinduismus aufforderten. Da sie sich weigerten wurden sie aus dem Dorf vertreiben und eine Anzeige gegen sie wegen „Zwangsbekehrung“ erstattet.
Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, fordern die christlichen Kirchen in Karnataka von der neuen Regierung des Staates künftig mehr Achtung der Rechte, Dialog und Gerechtigkeit für Christen. Bei der Wahl im Mai dieses Jahres wurde die bisher regierende „Bharatiya Janata Party“ (BJP) von der Kongresspartei abgelöst.
Wie aus einem jüngsten Bericht der Nichtregierungsorganisation „Catholic Secular Forum“ hervorgeht, steht Karnataka an erster Stelle, was interreligiöse Gewalt angeht, mit über 1.000 Übergriffen auf Christen allein im Jahr 2011, d.h. durchschnittlich 3-5 Übergriffe am Tag. (PA) (Fidesdienst, 05/09/2013)


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