EUROPA/ITALIEN - SCHLUSSBOTSCHAFT DER VERSAMMLUNG DER NATIONALDIREKTION DER PÄPSTLICHEN MISSIONSWERKE: DIE IDENTITÄT DES ANIMATORS IN DER ORTSKIRCHE UND DIE GRUNDLEGEND MISSIONARISCHE BERUFUNG DER FAMILIE NEU ENTDECKEN

Montag, 7 Juli 2003

Rom (Fidesdienst) – „Die heutige Zeit ruft die ganze Kirche auf, darauf zu hören, was der Geist ihr in dieser Phase des epochalen Wandels diktiert, den wir nicht über uns ergehen lassen dürfen sondern mit der Kraft des Heiligen Geistes auf das Wachstum des Reiches Gottes ausrichten müssen. Wir werden die Leidenschaft des Apostels Paulus zu der unseren machen, denn er wollte nichts anderes als allen Menschen das Evangelium verkünden zu dürfen.“, heißt es in der Schlussbotschaft zur Versammlung der Päpstlichen Missionswerke in Italien, die vom 1. bis 4. Juli in Sassone Frattocchie (Rom) stattfand. Insgesamt 270 Delegierte (Verantwortliche regionaler Ämter, Diözeseandirektoren, Diözesandelegierte und Verantwortliche der Missionswerke in den Diözesen) aus insgesamt 94 italienischen Diözesen befassten sich mit dem Thema „Diener der Mission“. Auf der Grundlage der Richtlinien der Italienischen Bischofskonferenz , die das „Nachdenken über die Schöpfung und die Aufwertung der neuen Laienämter in der Mission“ nahe legen, haben die Versammlungsteilnehmer die Identität und die Rolle verantwortlicher Laien der Missionswerke auf regionaler Ebene sowie in den Diözesen und Pfarreien neu definiert.
In dem Schlussdokument heißt es weiter: „Wir wissen, welchen Herausforderungen die Kirche heute gegenübersteht und wie ausgedehnt der Bereich der Evangelisierung ist. Zu den Herausforderungen ist die Notwendigkeit einer Neuevangelisierung des Westens besonders wichtig … Nur eine authentische Kirche, die den Spuren Christi folgt, kann von sich aus leuchten, evangelisieren und mitreißen“. Des weiteren wird betont, dass die überall auf der Welt bekannten Päpstlichen Missionswerke weder der einzige Organismus der missionarischen Zusammenarbeit noch eine Alternative zu den Ortskirchen darstellen sondern zusammen mit dieser ihren spezifischen Beitrag leisten: deshalb sei die Zusammenarbeit aller missionarischen Einrichtungen besonders wichtig, wobei die einzelnen Charismen und spezifischen Eigenschaften berücksichtigt werden sollten, außerdem sollte auf den verschiedenen Ebenen der kirchlichen Strukturen ein Netzwerk der Verantwortlichen entstehen, deren Identität, Kompetenzen und Verantwortlichkeit genau definiert wurden. Ein besonderes Augenmerk widmet das Schlussdokument den Familien, die als „Subjekt der missionarischen Zusammenarbeit“ bezeichnet wird. Angesichts ihrer grundlegenden missionarischen Berufung wird man „neue und angemessene Methoden und Mittel analysieren, damit sie ihr missionarisches Engagement mit Hilfe der vier traditionellen Wege des Gebets, der Erziehung, des Dienstes und der Solidarität umsetzen kann“.
Im Rahmen der Versammlung gab der Nationaldirektor auch Daten zur Tätigkeit der Päpstlichen Missionswerke in Italien bekannt: das Werk der Glaubensverbreitung hat rund 10.000 Mitglieder; 25.000 Wohltäter unterstützen durch das Apostel-Petrus-Werk die Ausbildung von insgesamt 5.000 Seminaristen; die Päpstliche Missionsunion hat 5.000 Mitglieder (davon 106 Bischöfe); auch die Kindermissionswerke sind weit verbreitet und auch die Missionarische Jugendbewegung gewinnt innerhalb der Missionswerke zunehmend an Bedeutung. (SL) (Fidesdienst 7/7/2003 – 40 Zeilen, 439 Worte)


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