Lahore (Fidesdienst) – In der Kleinstadt Rahim Yar Khan in der pakistanischen Provinz Punjab kam es zu interreligiösen Spannungen. Ein Streit zwischen Christen und Muslimen löste Massenprotesten gegen Christen aus, die zu weitererer antichristlicher Gewalt führen könne. Wie der pakistanische Missionar und Priester Gulshan Barkat, von den Oblaten von der Makellosen Jungfrau Maria berichtet, „bleibt die Lage weiterhin angespannt“, insbesondere in dem auch als „Nazareth Colony“ bekannten Stadtviertel Bheel Nagar in Rahim Khan, wo 250 christliche Familien, mit 70 hinduistischen Familien und 200 muslimischen Familien zusammenleben.
Am 21. Juni wurde der 8jährige Sam, Sohn einer katholischen Familie, von einem muslimischen Vater beschuldigt, er habe dessen Tochter beleidigt. Daraufhin kam es zu einem Streit mit dem Vater von Sam, Patras Sadeeq, und einer nicht motivierten Festnahme des 12jährigen Bruders. Dies wiederum führte, dazu die Christen die Hauptzufahrtsstraße der Stadt blockierten und Anzeige gegen die Muslime erstattete, um zu verhindern, dass es zu einer falschen Anklage wegen Blasphemie kam. Dies führte zu weiteren Protesten der Muslime, die Druck auf die Polizei ausüben wollten. Dabei kam es auch zu handgreiflicher Gewalt gegen die beiden Christen Maqsood Markat und Illyas Masih, was wiederum zu weiteren Straßenblockaden seitens der Christen führte, die erst aufgelöst wurden, nachdem die Polizei Schutz garantierte.
Auch katholische Pfarrer von Rahim Yar Khan, Francis Akuve, hatte in einem Gespräch dem örtlichen Polizeichef um solche Garantien gebeten. Unterdessen wurde auch bei einem Treffen von Vertretern der christlichen und der muslimischen Gemeinde nach friedlichen Lösungen gesucht. Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, sind jedoch weitere gewaltsame Reaktionen seitens radikalislamischer Gruppen gegen die christliche Glaubensgemeinschaft nicht ausgeschlossen. (PA) (Fidesdienst, 26/06/2013)