Jerusalem (Fidesdienst) – „Es ist der Zeitpunkt gekommen, dass Parlamente, Bildungsinstitutionen und das Bildungswesen im Allgemeinen, die Stimme erheben und davor warnen, was bald im Gazastreifen geschehen könnte, damit auch palästinische Politiker aufhorchen: unserer Schulen könnten durch die neuen von den Führungskräfte im Gazastreifen auf den Weg gebrachten Maßnahmen in eine Krise geraten“, so Pater Faysal Hijazin, Leiter der Schule des lateinischen Patriarchats von Jerusalem zum Fidesdienst, der damit zur internationalen Mobilisierung für die fünf christlichen Schulen im Gazastreifen aufruft. Die jüngst von der islamistischen Regierung der Hamas veranlassten Maßnahmen könnten die Existenz dieser Schulen belasten. Ein im April vom lokalen Bildungsministerium verabschiedetes Gesetz, das im September in Kraft treten soll, sieht vor, dass alle Altersklassen in Mädchen- und Jungenklassen aufgeteilt werden sollen und das Lehrer oder Lehrerinnen keine Schüler des anderen Geschlechts im Alter über 9 Jahren unterrichten dürfen. „Dies, so P. Faysal, „wird für die Verwaltung unserer Schulen problematisch sein: wir werden neue Räume und neues Personal brauchen“. Über die logistischen Aspekte hinaus, stellen diese Maßnahmen auch eine mentale Engstirnigkeit unter Beweis: „Wir“, so P. Faysal, „versuchen den Gazastreifen zu bereichern und die Vielfalt der Kulturen zu garantieren. Eltern schicken ihre Kinder auf unsere Schulen, weil sie ihren Horizonte erweitern wollen.“ Nach Aussage des Leiters der Schule des lateinischen Patriarchats soll es jedoch kein Verbot für muslimische Schüler im Hinblick auf den Besuch christlicher Schulen geben: „Bisher habe ich noch nichts derartiges gehört“, so P. Faysal. Auch das Bildungsministerium des Gazastreifens dementierte von der israelischen Presse in Umlauf gebrachte Gerüchte: es handle sich um eine „unbegründete Lüge“, mit der Spannungen zwischen Muslimen und Christen erzeugt werden sollen. Im Gazastreifen dürfe jeder Schüler frei entscheiden, welche Schule er besuchen möchte. (GV) (Fidesdienst 19/06/2013)