Lahore (Fidesdienst) – Zwei Christen wurden in den vergangenen Tagen in Lahore der Provinz Punjab Opfer von Wucherei und Misshandlung.
Der junge Christ Aftkhar Masih wurde mit Unterstützung der Polizei verschleppt, während er seine Arbeit als Straßenfeger ausübte. Er wurde in Isolationshaft festgehalten und gefoltert, bevor er wieder freigelassen wurde. Der junge Mann erstattete Anzeige wegen Misshandlung. Wie die Nichtregierungsorganisation „Legal Evangelical Association Development“ (LEAD) mitteilt, handelte es sich um einen privaten Vergeltungsschlag junger Muslime nach einem privaten Streit mit dem Christen.
Ein weiterer Christ, der bei einem muslimischen Geschäftsmann im Jahr 2009 ein Fernsehgerät und andere Waren in einem Wert von rund 440 US-Dollar gekauft hatte, wurde, obschon er inzwischen alle Raten abbezahlt hatte dazu gezwungen, rund 2.000 Dollar Zinsen zu zahlen. Um ihn einzuschüchtern sollen in der vergangenen Woche mehrere Muslime in seine Wohnung eingedrungen sein, wo sie ihn, seine Frau und seine Kinder verprügelten und weitere 4.000 Dollar verlangen. Riaz wandte sich unterdessen an die Polizei, die jedoch bisher keine weiteren Schritte unternahm. Vielmehr zeigte der Geschäftsmann Riaz und seine Söhne wegen Verleumdung an, der darauf hin festgenommen wurde.
LEAD fordert deshalb in beiden Fällen die Bestrafung der Schuldigen. „Es besteht kein Zweifel daran, dass Christen wegen ihres Glaubens eine solche Behandlung erfahren. Ein weiterer Grund ist ihre Armut und ihre Schutzlosigkeit, die dazu führt, dass sie besonders angreifbar sind“, so LEAD in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt.
Lahore ist die Hauptstadt der Provinz Punjab, die derzeit von der „Pakistan Muslim League-N“ unter Shahbaz Sharif, Bruder des neuen pakistanischen Premierministers Nawaz Sharif regiert wird. (PA) (Fidesdienst, 14/06/2013)