Ankara (Fidesdienst) – Nach langen Verhandlungen, die in Frankreich und Belgien geführt wurden, kehren nun insgesamt 27 aus der Türkei stammende chaldäische Familien in ihre Heimat zurück, die die das Land in den 90er Jahren auf der Flucht vor Auseinandersetzungen zwischen der türkischen Armee und der kurdischen PKK verlassen hatten. Im Rahmen des Rückführungsprogramms, das von den türkischen Behörden gefördert wurde, sollen die Familien einigen Dörfer im Distrikt Silopie in der südöstlichen Provinz Sirnak angesiedelt werden. Aus der Region und insbesondere aus dem Dorf Aksu waren in den vergangenen Jahrzehnten über 4.000 chaldäische und syrische Christen in verschiedene europäische Länder ausgewandert. Der chaldäische Christ und Liter der Koordinierungsstelle des Rückführungsprogamms, Petrus Karatay, erklärte, dass in Zukunft weitere Christen zurückgeführt werden könnten, wenn man den Rückkehrern stabile Lebensbedingungen unter finanziellen und sozialen Gesichtspunkten garantiert. „Wir“, so Kataray, „betrachten die Einladung der Behörden zur Rückkehr an nichtmuslimische Bürger, die im Ausland leben, als positives Signal“. Nach Aussage von Karatay unterstützen die Chaldäer nicht zuletzt auch den Aussöhnungsprozess zwischen der Regierung in Ankara und den kurdischen Unabhängigkeitskämpfern.
In jüngster Zeit gab es unter der aktuellen Regierung unter Recep Tayyip Erdogan immer wieder besondere Zeichen der Aufmerksamkeit und des Entgegenkommens gegenüber verschiedenen christlichen Minderheiten. Die Türkei versteht sich zunehmend auch als „Homeland“ für syrische Christen (Chaldäer, Syrer, Assyrer) mit türkischen Wurzeln, die sich derzeit in Syrien und Europa aufhalten. In diesem Sinne betonte der türkische Außenminister, Ahmet Davutoglu, bereits mehrmals die Bereitschaft seines Landes, vom Bürgerkrieg im eigenen Land betroffenen syrischen Christen zu helfen. (GV) (Fidesdienst, 31/05/2013)