ASIEN/PHILIPPINEN - Parlamentswahl: Kirche zu den Eigenschaften eines „guten Kandidaten“

Dienstag, 16 April 2013

Lingayen (Fidesdienst) – Bei der kommenden Parlamentswahl am 13. Mai sollen Christen ihre Stimme mit dem „Blick des Glaubens“ und „erleuchtet von den Werten des Evangeliums“ abgeben. Darum bittet Erzbischof Socrates Villegas von Lingayen Dagupan in einem Hirtenbrief, in dem er verständlich machen möchte, „inwiefern die Kirche zur kommenden Wahl beitragen kann“. Zu diesem Zweck nennt er unter anderem auch die Eigenschaften eines „guten Kandidaten“.
„Der beste Beitrag ist das Gebet dafür, dass der Herr jeden Wähler und jeden Kandidaten bei der Ausübung seiner Bürgerpflicht leiten möge“, so der Erzbischof, „denn nur Gott kann uns bei unseren Entscheidungen erleuchten, so dass die Stimme des Volkes auch den Willen Gottes widerspiegelt“. Man könne aber auch mit einem „respektvollen Schweigen bei der öffentlichen Debatte beitragen: denn das Schweigen ist die Sprache Gottes“ und „das einzige Mittel, um sich von gewissen Wahlstrategien zu distanzieren“.
Der Erzbischof erinnert auch daran, dass „die Kirche das Gewissen der Gesellschaft ist und dies auch bleiben soll“ und dass Herausforderungen wie die Förderung des Gemeinwohls, Solidarität, geistliche Werte und Bildung im Mittelpunkt stehen. Gleichsam sei die Kirche „Mutter und Lehrerin von Wählern und Kandidaten“: eine liebende Mutter und eine barmherzig korrigierende Lehrerin. Die Kirche, so der Erzbischof, „unterstützt keinen bestimmten Kandidaten“ sondern bleibe „unparteiisch“.
Bei der Wahl der Kandidaten rät der Erzbischof dazu keinem Kandidaten die eigene Stimme zu geben, die Scheidung, Abtreibung, Euthanasie, Geburtenkontrolle und gleichgeschlechtliche Ehen nicht kategorische ablehnen; auch Kandidaten, die mit dem Drogenhandel oder dem illegalen Glücksspiel in Verbindung stehen oder in Korruption und Terrorismus verwickelt sind, solle man die eigene Stimme nicht geben; Kandidaten, die verurteilt wurden oder den Stimmehandel fördern solle man ebenfalls nicht in Betracht ziehen; schließlich solle man abwägen, ob der Kandidaten „sich nur während der Wahlkampagne religiös zeigt.“ Die grundlegenden Frage, die sich jeder Christ stellen sollte, so der Erzbischof abschließend, laute: Wen hätte Jesus gewählt? (PA) (Fidesdienst, 16/04/2013)


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