ASIEN/INDIEN - FORTSCHRITT UND ENTWICKLUNG ALS VORAUSSETZUNG FÜR FRIEDEN UND HARMONISCHES ZUSAMMENLEBEN: EIN SALESIANERPATER BERICHTET AUS DEM STAAT MADHYA PRADESCH

Freitag, 4 Juli 2003

New Delhi (Fidesdienst) – Ein Satz aus der Enzyklika Populorum Progressio , nämlich „Entwicklung ist der neue Name für Frieden“ hat er zum Motto seiner Tätigkeit als Missionar gemacht. Der Salesianerpater Stanny Ferreira ist seit sechs Jahren im indischen Missionsstaat Madhya Pradesch tätig, wo er von Anfang an versuchte, die Lebensbedingungen der Menschen zur verbessern und sich für die Versöhnung zwischen den beiden in der Region Alirajpur ansässigen Ethnien zu engagieren.
Alirajrur ist vor allem für die dort herrschende Armut und die hohe Kriminalitätsrate bekannt, die auch den dortigen Sicherheitskräften Sorge bereitet. Die beiden ansässigen Völker Bhils und Bhilalas waren verfeindet. Extreme Armut und Arbeitslosigkeit waren oft Grund Diebstahl und sogar Morde. „Seit Pater Ferreira bei uns ist“, so ein Dorfchef der Bhils, „ist es als ob wir einen Boten Gottes hier hätten“.
Der Salesianerpater führte Programme zur Förderung der Landwirtschaftsproduktion und zur Erneuerung der Bewässerungssysteme durch, womit er versuchte, die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten und die Armut zu bekämpfen. Außerdem baute er auch verschiedene Einrichtungen zur Gesundheitsvorsorge auf. Der Priester war überzeugt, dass die Verbesserung der Lebensbedingungen auch zu einem Rückgang der Kriminalität und der Förderung des harmonischen Zusammenlebens beitragen konnte: „Bei meiner Ankunft fiel mir sofort auf, dass hier alle eine Waffen bei sich trugen: Diebstähle und Morde waren an der Tagesordnung. Viele zogen auf der Suche nach Arbeit aus der Gegend weg. Familien und Vieh konnten nur mühsam überleben. Die Menschen waren enttäuscht und verbittert. Dies war ein fruchtbarer Nährboden für Gewalt und Hass.“
Heute trägt das Engagement von Pater Ferreira Früchte: die landwirtschaftliche Produktion ist merklich angestiegen, die Viehbestände sind gesund, den Familien geht es besser. Die Mitglieder der beiden Volksstämme haben nach Angaben des Salesianerpaters verstanden, dass Verständigung und Zusammenarbeit allen zugute kommt und dass Gewalt nur zur gegenseitigen Zerstörung führt.
Auch die Verantwortlichen der örtlichen Polizei sind dem Missionar dafür dankbar, dass es ihm gelungen ist eine Region mit einer der höchsten Kriminalitätsraten Indiens in eine friedliche und ruhige Gegend zu verwandeln. (PA) (Fidesdienst, 4/7/2003 – 32 Zeilen, 344 Worte)


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