San Salvador (Fidesdienst) – „Erzbischof Romero war keine politische Figur, sondern ein wahrer Hirte, denn er lebte für die Verkündigung des Evangeliums. Deshalb sollte er nicht mit der Welt der Politik und der Parteien in Verbindung gebracht werden“, so Erzbischof José Luis Escobar von San Salvador in einer Pressekonferenz im Anschluss an den Gottesdienst am Palmsonntag, der dieses Jahr mit dem Todestag von Erzbischof Romero zusammenfiel.
Am 24. März 1980 wurde Erzbischof Romero ermordet, während er einen Gottesdienst in einem Krankenhaus in San Salvador feiert. In diesem Jahr sollte auch der Bürgerkrieg beginnen, der bis 1992 dauerte.
Der Erzbischof äußerte sich diesem Zusammenhang auch zu den „Konsequenzen“ einer eventuellen Annullierung des Gesetzes über die Amnestie des Jahres 1993. Einen entsprechenden Antrag stellten einheimische Menschenrechtsorganisationen am vergangenen 20. März beim Obersten Gericht des Landes. Diese habe ermöglicht, dass während des Bürgerkriegs begangenen Verbrechen, darunter auch der Mord an Erzbischof Romero, straffrei blieben.
Die Kommission für Wahrheit, die Untersuchungen im Zusammenhang mit den Verbrechen während des Bürgerkriegs anstellte, bekräftigt in ihrem Bericht des Jahres 1993, dass es „offensichtliche Beweise“ für ein Mitwirken des Gründers der rechten „Nationalistischen Republikanischen Allianz“, Romero di Roberto D’Aubuisson (der im Jahr 1992 starb), dessen Partei das Land von 1989 bis 2009 regierte, am Mord des Erzbischofs gibt. Wie im Fall des Mordes an Erzbischof Romero, wurden während des Krieges zahlreiche Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, die unbestraft blieben. Dazu gehört auch der Mord an sechs Jesuiten (fünf davon aus Spanien) und zwei ihrer Mitarbeiter, im Jahr 1989. (CE) (Fidesdienst, 25/03/2013)