ASIEN/INDIEN - Protestmarsch gegen Ausschluss aus der Entwicklung des Landes

Donnerstag, 4 Oktober 2012

New Delhi (Fidesdienst) – Rund 35.000 Menschen versammelten sich am 3. Oktober in der nordindischen Stadt Gwalior zu einem Protestmarsch in das 350 Kilometer entfernt gelegene New Delhi. Es wird erwartet, dass sich bis zur Ankunft am Zielort rund 100.000 Menschen der Aktion anschließen werden, mit der gegen die schwierige Situation der Menschen protestiert werden soll, die nicht an der Entwicklung des Landes teilhaben. Die Initiative, die von der Organisation „Ekta Parishad“ veranstaltet wird, soll vor allem Leiharbeitern, Kleinbauern, Fischern, Wanderarbeitern und Arbeitslosen aus allen Teilen Indiens Gelegenheit bieten, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Auf ihrem Marsch werden sie insgesamt 5 indische Unionsstaaten durchqueren. Es handelt sich um die zweite Initiative dieser Art: 2007 hatten 35.000 arme und verschuldete Bauern dieselbe Strecke zurückgelegt und ihren Anspruch auf Landbesitz eingefordert.
Im Zuge der Industrialisierung des Landes wird immer mehr Ackerland in Baugrund für den Bau von neuen Fabriken verwandelt. Rund 73% der indischen Bevölkerung leben von der Landwirtschaft. Der Wirtschaftsboom begann in Indien vor rund 20 Jahren und erweckte zunächst den Anschein, als ob er das Land aus Jahrzehnten der Armut herausführen könnte. Ausländische Unternehmen und mächtige indische Firmen haben viel investiert und zahlreiche Autos, Luxusgüter und andere westliche Waren an die sich im Wachstum befindende Mittelschicht verkauft. Eine Umfrage, die von einer Nichtregierungsorganisation im vergangenen Januar durchgeführt wurde, bestätigt jedoch, dass 42% der indischen Kinder im Alter unter fünf Jahren untergewichtig sind. (AP) (Fidesdienst, 04/10/2012)


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