ASIEN/PAKISTAN - Bischöfe: „Die Wahrheit im Fall Rimsha ist für ganz Pakistan ein Gewinn“

Montag, 3 September 2012

Islamabad (Fidesdienst) – „Die Wahrheit im Fall Rimsha und die Aufklärung der falschen Anklage ist nicht nur für die christliche Glaubensgemeinschaft ein Gewinn, sondern für ganz Pakistan: davon profitieren die Demokratie, die Justitz und der Rechtsstaat. Falsche Blasphemie-Vorwürfe betreffen oft religiöse Minderheiten aber auch Hunderte muslimische Bürger“, so der Leiter der bischöflichen Jusitia-et-Pax-Kommission, P. Emmanuel Yousaf, im Namen der katholischen Bischöfe des Landes.
P. Yousaf nahm am heutigen 3. September an der einer Anhörung im Gericht in Islamabad teil und teilt mit, dass die Verhandlung auf den 7. September verschoben wurde. „Wir sind überzeugt“, so der katholische Geistliche, „dass Rimsha am Freitag freigelassen wird. Ihre Freilassung wird ein Sieg der Wahrheit sein und von diesem Sieg profitiert das ganze Land. Der Fall Rimsha wird ein Exempel statuieren: seit langem wiesen Bischöfe, religiöse Minderheiten und Menschenrechtskämpfer immer wieder auf den Missbrauch des Blasphemieparagraphen hin. Nun wurde die gesamte Öffentlichkeit darauf aufmerksam“.
Der Leiter der bischöflichen Kommission berichtet weiter: „Es gab keine Kundgebungen radikalislamischer Gruppen gegen Rimsha oder zum Schutz des festgenommenen Imam. Im Gegenteil, wichtige Vertreter der muslimischen Religionsgemeinschaft, darunter Tahir Ashrafi vom ‚All Pakistan Ulema Council’ stellten sich auf die Seite von Rimsha und beklagen den Missbrauch des Blasphemieparagraphen. Dabei verurteilten sie auch öffentlich das Verhalten des Imam und fordern seine Bestrafung“. Der Mufti der Mosche „Jamea Bin Noori“ in Karachi erklärte sich sogar bereit im Zeichen der Solidarität unter den Religionsgemeinschaften „Rimsha und ihre Familie bei sich auf zunehmen“.
Wie Unterdessen forderte der katholische Anwalt Kahalil Tahir Sindhu die 17 Richter des Obersten Gerichts in Pakistan auf, sich zu diesem Fall zu äußern. (PA) (Fidesdienst, 03709/2012)


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