ASIEN/PAKISTAN - Hinter dem Fall Rimsha verbirgt sich wahrscheinlich die so genannte „Land-Mafia“

Samstag, 1 September 2012

Lahore (Fidesdienst) – „Die Vorwürfe, die gegen Rimsha Masih erhoben werden, sind vollkommen falsch, der Fall ist konstruiert: dahinter verbirgt sich wahrscheinlich die so genannte Landmafia. Dabei handelt es sich um skrupellose Kriminelle, die sich des Ackerlandes der Christen bemächtigen und sie aus Mehrabadi, einem Vorort von Islambad, vertreiben wollen, wo auch die Familie von Rimsha lebt. Dazu haben sie diesen Fall konstruiert: das wehrlose Mädchen ist ein Opfer“, so P. Francis Nadeem (Ofm Cap), der den „Nationalen Rat für interreligiösen Dialog“ in Lahore leitet, zum Fidesdienst. Der Franzskanerpater ist aufgrund seiner Tätigkeit auch mit zahlreichen Vertretern der muslimischen Glaubensgemeinschaft in Kontakt, die diesen Verdacht äußern. Der Fall Rimsha ist damit ein weiteres Beispiel dafür, dass der Blasphemieparagraph manipuliert wird um unschuldige Menschen zu treffen.
Nach Ansicht des Ordensmanns „hätte die Polizei eine Anklage gegen Rimhsa gar nicht erst annehmen dürfen, da es sich um eine Minderjährige handelt, für die, wie auch muslimische Religionsvertreter betonten (vgl. Fidesdienst vom 30/08/2012), auch nach islamischem Gesetz eine andere Behandlung vorgesehen ist. Zusammen mit P. James Channan (op) vom „Peace Center“ der Dominikaner in Lahore wird P. Nadeem morgen in Lahore ein Gebetstreffen leiten, zu dem viele Gläubige erwartet werden, „darunter auch viele Kinder, die wir zum Gebet für Rimsha einladen“. Die Teilnehmer des Gebetstreffens werden für die baldige Freilassung des unschuldigen Mädchens beten. „Wenn es in Pakistan Frieden geben soll“, so der Franziskanerpater abschließend, „darf es keine weiteren Fälle dieser Art geben". (PA) (Fidesdienst 01/09/2012)


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