ASIEN/PAKISTAN - Überfall auf ein christliches Stadtviertel: ein Toter und zwei Verletzte in Karachi

Freitag, 31 August 2012

Karachi (Fidesdienst) – Der junge Christ Faisal Masih wurde vor zwei Tagen bei dem Überfall einer radikalislamischen Gruppe auf Essa Negri, einen christlichen Vorort von Karachi erschossen. Die berichtet der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, P. Mario Rodrigues dem Fidesdienst aus Karachi. Wie der Nationaldirektor mitteilt leben in dem dichtbevölkerten Vorort rund 50.000 Christen in extremer Armut. Es gibt dort rund 15 Kirchen verschiedener Konfessionen und mehrere Nichtregierungsorganisationen sind im Rahmen von Bildungs- und Hilfsprogrammen tätig. Darunter auch die Organisation „Mission an Action for Social Services“ (MASS), die Einzelheiten über den jüngsten Überfall auf die Gemeinschaft mitteilt, wo es bereits in den vergangenen Monaten wiederholt zu Gewalt und Missbrauch gekommen war. (vgl. Fidesdiesnt vom 27/03/2012 und 14/01/2012). Nach dem Überfall in der Nacht des 29. August riefen die Christen zu einer friedlichen Protestkundgebung auf, die jedoch von der Polizei aufgelöst wurde, wobei auch Tränengas zum Einsatz kam. Der Pastor Carnelius und ein junger Christ, Shahzad Riaz, wurden schwer verletzt und befinden sich derzeit im Krankenhaus.
Wie MASS berichtet hat die Polizei „nicht die Verantwortlichen des Überfalls, sondern rund ein Dutzend christliche Demonstranten verhaftet“. In Essa Nagri werden Christen oft Opfer krimineller Banden und radikaler Muslimen aus dem Volk der Pashtun: schwer bewaffnet dringen sie in das Viertel ein und verlangen die Bezahlung der „Jizya“-Steuer und erpressen christliche Geschäftsleute. Mitarbeiter von MASS prangern seit langem Überfälle, Gewalt und Missbrauch an. Die Kriminellen plündern nicht selten auch Wohnungen und vergewaltigen Frauen und Kinder. Die Einwohner des Viertels sind verängstigt und die ziehen Selbstschutz in Betracht. (PA) (Fidesdienst, 31/08/2012)


Teilen: