ASIEN/PAKISTAN - Zwei Christen ermordet: „Es handelt sich um Einzelfälle, doch der Druck auf Christen ist groß“

Donnerstag, 23 August 2012

Lahore (Fidesdienst) – Ein katholischer Jugendlicher wurde in Faisalabad ermordet und ein christlicher Bauer kam in Kasur gewaltsam ums Leben: die Provinz Punjab, die als wirtschaftliches, soziales und kulturelles Herz Pakistans gilt, ist ein weiters Mal zum „verbotenen Land“ für die christliche Glaubensgemeinschaft geworden. Die Leiche des 14jährigen Waise Sunil Masih wurde am 21. August von der Polizei mit grausamen Verstümmelungen an verschiedenen Köperteilen und fehlenden Organen tod aufgefunden. Dies teilt der Generalvikar der Diözese Faisalabad und Vorsitzende der Jugendkommission der Diözese, P. Khalid Rashid dem Fidesdienst mit. Der katholische Geistliche berichtet von „Entsetzen und Trauer in der christlichen Gemeinde vor Ort“. Nach ersten Ermittlungen könnten Verbindungen zum Handel mit Organen bestehen.
Ebenfalls in Punjab wurden am 22. August in der Region Kasur der christliche Bauer Sajid Masih ermordet und sechs weitere Christen verletzt, die sich derzeit im Krankenhaus befinden, nachdem sie von einer Gruppe Muslimen überfallen wurden: Ziel war es sich rund 40 Hektar Ackerlandes christlicher Bauern zu bemächtigen („land grabbing“). Die einheimischen Christen erstatteten unterdessen Anzeige und fordern die Festnahme der Schuldigen. Wie Pastor Mustaq Gill, Leiter der Nichtregierungsorganisation LEAD („Legal Evangelical Association Development“) mitteilt, „sind solche Fälle nicht selten, insbesondere zu Lasten christlicher Bauern, die fruchtbares Ackerland in den Ebenen des Punjab besitzen. Oft werden Christen von dort vertrieben und die Schuldigen bleiben straffrei“. LEAD versucht in diesen Fällen Rechtsbeistand zu leisten.
Khalid Rashid Asi macht darauf aufmerksam, dass es sich bei diesen Episoden der Gewalt um „Einzelfälle handelt, der Druck auf Christen in Pakistan jedoch allgemein weiterhin groß ist und die Gläubigen oft um die Achtung der eigenen Rechte kämpfen müssen“. (PA) (Fidesdienst, 23/08/2012)


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