AFRIKA/NIGERIA - Attentat auf Friedhof im Staat Plateau: waren Soldaten beteiligt?

Mittwoch, 11 Juli 2012

Abuja (Fidesdienst) – Zu dem Massaker auf dem Friedhof in Matsi (Gemeinde Barkin Ladi, Plateau, vgl. Fidesdienst vom 10/07/2012) vom 8. Juli wurden neue Einzelheiten bekannt. Auf dem Friedhof fand zum Zeitpunkt des Anschlags die Beerdigung von Opfern der Attentate vom 7. Juli statt.
Der Abgeordnete Simon Mwadkon, der bei der Beerdigung anwesend war, bei dem Attentat aber unversehrt blieb, berichtet gegenüber der Tageszeitung „Nigerian Tribune“ von einer möglichen Mittäterschaft der Soldaten der Joint Task Force (JFT), die die Sicherheit der Anwesenden garantieren sollte. In Militärfahrzeug soll so geparkt worden sein, dass es den einzigen Fluchtweg versperrte.
Zum Zeitpunkt des Attentats sollen keine Soldaten mehr anwesend gewesen sein, so dass ein einziger Polizeibeamter den Zivilisten auf der Flucht helfen konnte. Außerdem soll die Hilfeleistung für die beiden verletzten Politiker verspätet stattgefunden haben, so dass beiden an den Folgen der Verletzungen starben. Nach Angaben der Behörden sollen die beiden Politiker nicht von den Attentätern verletzt worden sein, sondern von der fliehenden Menge verletzt worden sein.
Nach Ansicht von Mwadkon stehen die jüngsten Massaker, die von Mitgliedern des mehrheitlich muslimischen Volkes der Fulani verübt wurden „auf den Heiligen Krieg zuzuführen unter Usman Dan Fodio zur Islamisierung des Nordens zurückzuführen sein. Dieses Ziel wird seit 1804 verfolgt, als es den Kriegern nicht gelang, die Region Middle Belt (zu der auch der Staat Plateau) gehört zu erobern, von wo aus der Vormarsch in den Süden beginnen sollte.“ (LM) (11/07/2012)


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