ASIEN/PAKISTAN - Muslim wegen Blasphemie bei lebendigem Leib verbrannt: Präsident, Minister und Bischöfe äußern sich schockiert und beschämt

Freitag, 6 Juli 2012

Multan (Fidesdienst) – Nachdem in der Nähe von Bhawalpur (Provinz Punjab) ein der „Blasphemie“ angeklagter Mann bei lebendigem Leib verbrannt wurde (vgl. Fidesdienst vom 05/07/2012), herrscht im ganzen Land Entsetzen und Sorge. Der Tatort befindet sich in der Diözese Multan, weshalb die Justitia et Pax- Kommission der Diözese eine Untersuchung auf den Weg gebracht hat, aus der bisher hervorging, dass es sich bei dem Opfer nicht um einen Einwohner der Region handeltl, er soll nach Aussage einiger Zeugen geistig behindert gewesen sein, wobei seine Herkunftsfamilie bisher unbekannt ist. Wie die Kommission dem Fidesdienst berichtet, konnte der Tatort aus Sicherheitsgründen noch nicht besichtigt werden. In der Region Bahawalspur sind radikalislamische Gruppen aktiv, die vermutlich mit dem Delikt in Verbindung stehen.
Bischof Andrew Francis von Multan, der enge Kontakte zu den Christen in Bahawalpur unterhält, erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Wir verurteilen diese unsagbare makabre Geste, wie auch jede Form unmenschlicher Gewalt. Als Ortskirche versuchen wir die Episode und deren Hintergrund sorgfältig und umsichtig aufzuklären. Die Ermittlungen begleiten wir mit dem Gebet.“ Der Bischof, der auch Vorsitzender der bischöflichen Kommission für interreligiösen Dialog ist, erklärt: „die Kirche wird sich noch mehr um den Dialog mit den Vertretern der muslimischen Glaubensgemeinschaft bemühen“.
Entsetzt äußerten sich auch die führenden Politiker des Landes. Staatspräsident Asif Ali Zardari bezeichnete den Vorfall als „entsetzlich qualvoll“ und ordnete Ermittlungen an. In einer Mitteilung an den Fidesdienst bringt auch der Berater des Premierministers für Nationale Harmonie, Paul Bhatti, seinen tiefen Schmerz und seine Sorge zum Ausdruck und fordert Gerechtigkeit: „Niemand sollte sich der Gesetze bemächtigen dürfen“. (PA) (Fidesdienst, 06/07/2012)


Teilen: