ASIEN/PAKISTAN - Neue Regierung: Paul Bhatti behält Portefeuille für das Harmonie-Ministerium

Samstag, 23 Juni 2012

Islamabad (Fidesdienst) – Pakistan hat einen neuen Premierminister: es handelt sich um Raja Parvez Ashraf von der Pakistanischen Volkspartei (PPP), der am gestrigen 22. Juni vom Parlament für dieses Amt bestätigt wurde und bereist eine neue Regierung gebildet hat. Der 62 Ashraf stammt aus dem Distrikt Rawalpindi und war in der bisherigen Regierung unter Premier Yousaf Raza Gilani Minister für Wasser und Energie.
Paul Bhatti, der Bruder des vor einem Jahr ermordeten katholischen Minderheitenministers Shahbaz Bhatti, erhält auch von der neuen Regierung das Portefeuille für das Ministerium für Nationale Harmonie. Im Gespräch mit dem Fidesdienst erklärt er: „Obschon sie mit dem Urteil des Verfassungsgerichts nicht einverstanden waren, haben die politischen Kräfte des Landes ein starkes Zeichen gesetzt, indem sie den demokratischen Weg einschlagen und damit einen institutionellen Konflikt verhindern. Der neue Minister wird die Politik der Regierung Gilani fortsetzen. Auch in der neuen Regierung wird das Ministerium für Nationale Harmonie beibehalten, im Zeichen einer besonderen Aufmerksamkeit gegenüber religiösen Minderheiten.“
P. Robert Mc Culloch, der über 30 Jahre lang als Missionar in Pakistan tätig war, wünscht sich im Gespräch mit dem Fidesdienst, „dass diese Krise nicht zu einer Krise der Demokratie wird. Gilani wäre der erste Ministerpräsident des Landes gewesen, der eine Amtszeit beendet, doch dies war leider nicht der Fall“. „Diese institutionelle Krise“, so der Missionar weiter, „zeigt, dass das Machtgleichgewicht in Pakistan neu überdacht werden muss. Es scheint als ob die Richter ihre Rolle bei der Intervention in staatliche Angelegenheiten nach dem amerikanischen Vorbild stärken wollen und sich nicht, wie nach dem britischen Vorbild, an dem sich die pakistanische Verfassung eigentlich inspiriert, nur als Garanten verstehen.“ (PA) (Fidesdienst, 23/06/2012)


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