VATIKAN - Kardinal Filoni zum 150jähirgen Jubiläum der Scheut-Missionare: „Es bedarf auch heute noch der Leidenschaft, des Mutes und der Großherzigkeit“

Dienstag, 19 Juni 2012

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Vor 150 Jahren bot eine Gruppe belgischer Priester bei Propaganda Fide ihren Dienst in den Missionen an. Mit dieser Gruppe gründete Theophile Verbist in Scheut bei Brüssel die Kongregation, die die Mongolei als Missionsgebiet wählte, wo Verbist bereits im Jahr 1868 starb. Der Samen war ausgesät und begann zu keimen. Dieser Samen ist heute eine Pflanze deren Zweige sich in 23 Länder in vier Kontinenten erstrecken“, so der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Fernando Filoni in einem Rückblick auf die Anfänge der vom Kongregation vom Unbefleckten Herzen Mariens (lat.: Congregatio Immaculati Cordis Mariae, CICM), deren Mitglieder als Scheut-Missionare bekannt sind. Anlässlich des 150jährigen Gründungsjubiläums stand der Kardinal am 16. Juni, dem Fest vom Unbefleckten Herzen Mariens, einem Gottesdienst in der Kapelle der Marianhill Missionare in Rom vor.

„150 Jahre: Weg des Glaubens und der Gnade in Christus“ lautet das Motto zum Jubiläum der Scheut- Missionare. Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker erinnerte an den historischen Kontext jener Epoche und sagte: „Es waren die Jahre, in denen die europäischen Ideale zwischen Liberalismus und Integralismus rangen und Nationalstaaten von Säkularisierung, Antiklerikalismus, Monarchisten und Freimaurerei versucht waren, Ein teil Europas öffnete sich dem Kulturkampf. Pius IX. drängte die Kirche zur Evangelisierung und Heere von Missionaren gingen aus den christlichen Ländern Europas nach Afrika, Asien und Ozeanien. China war fast ein Kontinent für sich. Es war eine Epoche in der viele Kongregationen und Ordensinstitute das Licht erblickten.“

„Die Leidenschaft für die Verkündigung Gottes war das Bestreben von P. Verbist und seinen ersten Weggefährten. Die Leidenschaft Jesus für die Verkündigung“, so Kardinal Filoni mit Bezug auf das Evangelium des Tages von der Auffindung Jesu im Tempel, „die auch P. Theophile und die Missionare vom Unbefleckten Herzen Mariens besaßen, ist dieselbe missionarischen Leidenschaft, die das Leben und die Geschichte während der vergangenen 150 Jahre kennzeichnete“.

Kardinal Filoni dankte den Scheut-Missionaren für ihre Arbeit und brachte seine Wertschätzung zum Ausdruck und ermutigte sie, indem er daran erinnerte, dass „das Missionswerk in der Welt nie zu Ende ist, es bedarf immer noch der Leidenschaft, des Mutes und der Großherzigkeit“. Auch wenn „nach 150 Jahren die Konzepte und Methoden der Evangelisierung nicht mehr dieselben sind, ist as Objekt der Evangelisierung dasselbe geblieben: Jesus, der eingeborene Sohn des Vaters, der uns Gott offenbart.“ „Missionar ist deshalb vor allem der, der Jesus ‚erfahren’ hat; derjenige, der von ihm eingenommen ist; derjenige, der die Menschen zur Begegnung mit dem Herrn führt“. Abschließend erinnerte der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker an das bevorstehende Jahr des Glaubens: „Es wird auch für die Missionare vom Unbefleckten Herzen Mariens ein außerordentlicher Anlas zum Nachdenken über eure heutige Berufung und über eure Teilnahme am Jahre des Glaubens aber auch über die Perspektiven, die dieses Jahr bietet, sein. (SL) (Fidesdienst, 19/06/2012)


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