ASIEN/PAKISTAN - Sprengstoffattentat auf Koranschule: Katholische Kirche fordert Beendigung der Gewalt

Freitag, 8 Juni 2012

Quetta (Fidesdienst) – Vor dem Tor einer islamischen Koranschule in Quetta, der Hauptstadt der pakistanischen Provinz Belutschistan, explodierte heute Morgen ein Sprengsatz. Bei der Explosion starben 15 Menschen und 51 wurden verletzt, drunter auch Schüler. Viele mussten in Krankenhäusern behandelt werden. „Gewalt und Terrorismus greifen um sich. Wir verurteilen diese Aktionen, bei denen unschuldige Menschen ums Leben kommen. Als Christen fordern wir die Beendigung der Gewalt“, so der stellvertretende Apostolische Vikar von Quetta, Pater Inayat Gill (omi), zum Fidesdienst. „Die Achtung der Würde und der Rechte der Menschen muss in dieser Region, in der das soziale und politische Gleichgewicht so fragil ist dringend wieder hergestellt werden“, so der stellvertretende Vikar. „Wir beten bei allen Sonntagsgottesdiensten für Frieden und Gerechtigkeit“.
Die pakistanische Provinz Belutschistan steht seit Monaten im Mittelpunkt der politischen Debatte des Landes, da es hier immer wieder zu Gewalt zwischen den verschiedenen Gemeinschaften kommt: infolge der über 550 terroristischen Anschläge in den vergangenen Jahren verließen bereits über 100.000 Menschen ihre Heimat aus Angst vor Unsicherheit und Unruhen. Konflikte gibt es insbesondere zwischen sunnitischen und schiitischen Muslimen. Außerdem gibt es in der bodenschatzreichen Region seit 40 Jahren Unabhängigkeitskämpfer, auf die die Regierung mit der Stationierung der so genannten „Frontier Cops“ reagiert. Insgesamt leben im Distrikt Quetta 70.000 Christen, darunter 40.000 Katholiken, bei denen es sich größtenteils um Zuwanderer aus anderen Landesteilen handelt. Im Allgemeinen sind Christen in der Provinz nicht von der Gewalt betroffen. (PA) (Fidesdienst, 08/06/2012)


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