ASIEN/PAKISTAN - Bei einem Überfall auf ein christliches Stadtviertel werden drei Christen verletzt

Karachi (Fidesdienst) – Extremisten sind in das christliche Stadtviertel Essa Nagri in Karachi eingedrungen und schossen dort wild um sich: dabei wurden drei Christen verletzt. Aftab Bhatti Khairat Mashi (40), Khurram Afzal (22) und Khurram Ishaq (15) mussten im Krankenhaus behandelt werden. Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, wurden bei dem Übergriff auch zwei christliche Kirchen beschädigt. Der Vorfall, zu dem es am vergangenen 19. Mai gekommen war, zeigt die Situation der Unsicherheit und der Verfolgung unter der die Christen in Essa Nagri und anderen Vororten von Karachi, der Hauptstadt der pakistanischen Provinz Sindh, leiden.
Immer wieder kommt es in Essa Nagri zu solchen Episoden, die die Christen in Angst und Schrecken versetzen. In dem dicht bevölkerten Stadtviertel leben rund 50.000 Christen, oft in großer Armut. Die Extremisten plündern nicht selten auch Wohnungen und gehen mit jeder Art von Gewalt gegen schutzlose Familien vor. Auf das Phänomen hatte auch der katholische Parlamentarie Michael Javed hingewiesen (vgl. Fidesdienst vom 14/01/2012), der auch von „Vergewaltigung von christlichen Kindern und Frauen“ berichtete.
Unterdessen fürchtet die christliche Gemeinschaft, in Sindh um das Leben von Saleem Khursheed Khokhar: der christliche Abgeordnete und Vorsitzende des Ständigen Ausschusses für Minderheiten sowie Präsident der „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA) wohnt mit seiner Familie in Essa Nagri und wird seit einiger Zeit aufgrund seines Engagements zum Schutz der christlichen und hinduistischen Minderheiten wiederholt von Extremisten bedroht. In einer Kurzmitteilung (sms), die radikalislamische Extremisten an sein Mobiltelefon versandten, heißt es: „Pakistan ist ein Land für Muslime, andere haben ihre nichts zu suchen“. Khokar informierte die Polizei im Hinblick auf die Drohungen. Bisher wurden jedoch keine Schutzmaßnahmen getroffen. (PA) (Fidesdienst, 26/05/2012)