ASIEN/PAKISTAN - Christ in Lahore ermordet: der April 2012 wird als besonders tragischer Monat in die Geschichte des Landes eingehen

Montag, 30 April 2012

Lahore (Fidesdienst) – Der pakistanische Christ Chaudhry Irshad Younas, der sich als Menschenrechtskämpfer aktiv in der Gesellschaft und in der Politik des Landes engagierte, wurde am vergangenen 27. April in Lahore erschossen. Bei dem Mörder soll es sich nach ersten Ermittlungen um einen anderen Christen, Nadeem Sohtra, handeln, wobei die Tatmotive noch unbekannt sind. Wie die beiden Nichtregierungsorganisationen „Masihi Foundation“ und „Life for All“ in einer gemeisamen Verlautbarung betonen, war Younas „stets bereit, seine Stimme gegen Ungerechtigkeit zu erheben und sich leidenschaftlich für einen Wandel einzusetzen. Er hat sein Leben für arme Christen und ausgegrenzte in seiner Heimat Youhanabad geopfert“.
Pakistanische Christen sehen sich in Pakistan immer wieder mit Gewalt, Diskriminierung und manchmal auch mit Verfolgung konfrontiert. Doch der April 2012 wird als ein besonders tragischer Monat in die Geschichte des Landes eingehen: insgesamt 265 Menschen starben bei zwei dramatischen Unfällen. Am 7. April kamen insgesamt 138 Solddaten, darunter 3 Christen (Asif Masih, Moon Gul und Naveed Masih) bei einem Lawinenunglück in einem Militärcamp in Gayari an der Grenze zu Indien ums Leben. Bei einem Fulgzeugunglück starben insgesamt 127 Passagiere auf dem Flug von Karachi nach Lahore in der Nähe von Islamabad.
Wie der Rat für Interreligiösen Dialog dem Fidesdienst mitteilt, wurde in den vergangenen Tagen bei einem gemeinsamen Gebet in Lahore der Opfer gedacht. An dem Treffen nahmen Muslime, Christen, Hindus und Vertreter anderer Religionen teil. Derart tragische Ereignisse, so Pfarrer Francis Nadeem, der bei der Gedenkfeier anwesend war, „vereinen die pakistanischen Bürger im Zeichen einer Solidarität, von der wir hoffen, dass sie in allen bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens sichtbar werden wird“. (PA) (Fidesdienst, 30/04/2012)


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