ASIEN/PAKISTAN - Vorsitzender der Bischofskonferenz: „Wir fordern Gleichberechtigung für religiöse Minderheiten“

Montag, 23 April 2012

Karachi (Fidesdienst) – „Als Christen und Angehörige einer religiösen Minderheit in Pakistan fordern wir Gleichberechtigung und Achtung unserer Würde und Freiheit“, so der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Joseph Coutts von Karachi im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Die größte Herausforderung besteht für und Christen darin, dass man uns als gleichberechtigte Bürger akzeptiert, die Anspruch auf dieselben Rechte hat und die ihren Glauben offen bekennen dürfen. Dies war auch die Vorstellung des Staatsgründers von Pakistan, Muhammad Ali Jinnah, den er in seiner berühmten Ansprache im Jahr 1947 zum Ausdruck brachte“, so Erzbischof Coutts zum Fidesdienst. Dabei erinnert er auch an den Wert der Religionsfreiheit und der „Achtung der Menschenrechte für alle pakistanischen Staatsbürger“.
„Unsere Kirche ist arm und die Gläubigen sehen sich mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen konfrontiert“, so der Erzbischof Weiter, „Bildung ist für alle eine dringende Notwendigkeit, doch dies gilt für allem für Christen, die auch in diesem Bereich diskriminiert werden. Bildung bietet Christen Möglichkeiten der Entwicklung und Gleichberechtigung“.
„Religiöse Intoleranz nimmt in Pakistan zu, wofür es interne und externe Gründe gibt“, so Erzbischof Coutts weiter, „Einige muslimische Gruppen betrachten uns Christen als Fremde und mit dem Westen Verbündete und dies macht uns zur Zielscheibe für Hass und Vorurteile. Wir sind zwar Christen, doch wir fühlen uns als vollwertige pakistanische Staatsbürger“.
„Wir bemühen uns um den alltäglichen Dialog mit muslimischen Bürgern“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz abschließend, „der zur Förderung einer Kultur der Achtung, der Toleranz und des gegenseitigen Verständnisses beitragen soll. Dazu veranstalten wir Seminare und öffentliche Konferenzen. Wir basieren uns dabei auf gemeinsame Werte, wie karitatives Engagement und Solidarität: in vielen Bereichen arbeiten wir zusammen. Mit Fanatikern ist ein solcher Dialog natürlich nicht möglich, doch trotzdem setzen wir unsere Arbeit auf diesem Gebiet fort und blicken dabei zuversichtlich in die Zukunft. (PA) (Fidesdienst, 23/04/2012)


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