ASIEN/INDIEN - Zwei Christen in Kaschmir festgenommen: sie hatten Flugblätter mit christlichen Inhalten verteilt

Freitag, 20 April 2012

Jammu (Fidesdienst) – Die Polizei im indischen Staat „Jammu und Kaschmir“ verhaftete zwei Christen in Bandipura. Sie sollen sich des „Aufrufs zu Hass“ schuldig gemacht haben, da sie Veröffentlichungen mit christlichen Inhalten verbreiteten. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, verteilten die beiden Christen gemeinsam Flugblätter auf dem Markt in Bandipura, als es dort zu Protesten gegen die Aktion kam und die Polizei gerufen wurde. Die Beamten beschlagnahmten die Flugblätter und nahmen die beiden Christen fest, die bekräftigten, sie seine sich keiner illegalen Handlung bewusst. Bei der Polizei wurde jedoch auf der Grundlage des Artikels 153a des indischen Strafgesetzes (der die strafrechtliche Verfolgung von Personen vorsieht, die Feindseligkeiten zwischen verschiedenen Gruppen wegen Religion, Rasse, Herkunft oder Wohnort provozieren, vorsieht) eine entsprechende Akte angelegt. Es sind auf der Grundlage dieses Artikels Haftstrafen von bis zu drei Jahren vorgesehen, wenn es sich um religiöse Motive handelt sogar bis zu fünf Jahren. Nach Ansicht des „Global Council of Indian Christians“, ist diese Festnahme „verfassungswidrig und unrechtmäßig“, weshalb die Organisation die Freilassung der beiden Christen fordert.
Vor kaum sechs Monaten war der christliche Pastor C.M. Khanna in Srinagar festgenommen worden. Ein islamisches Gericht hatte ihn wegen „Zwangsbekehrungen“ verurteilt und seine Ausweisung veranlasst. Im Februar hatte das Höchste Gericht in Jammu und Kaschmir das Urteil annulliert und seinen Anspruch auf Bleiberecht in Indien bestätigt (vgl. Fidesdienst, 13/02/2012). (PA) (Fidesdienst, 20/04/2012)


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