ASIEN/PAKISTAN - Großimam von Lahore: „Christen und Muslime engagieren sich gemeinsam für Dialog, gegenseitigen Respekt und Frieden im Land“

Mittwoch, 18 April 2012

Multan (Fidesdienst) – „Muslime und Christen engagieren sich gemeinsam für Dialog und Frieden in Pakistan. Es ist wichtig, dass wir unter allen Gläubigen des Islam ein Bewusstsein im Hinblick auf den notwendigen Respekt gegenüber anderen Religionen schaffen. Unser Prophet Mohammed war ein Botschafter des Friedens und unser Gruß lautet „Shalom“, ein Gruß des Friedens. Wir werden uns auch künftig für Dialog, Harmonie und Frieden im Land einsetzen“, so der Großimam von Lahore, Syed Muhammad Abdul Khabir Azad, im Gespräch mit dem Fidesdienst.
Azad ist seit 16 Jahren für die „Badashahi“-Moschee in Lahore verantwortlich, die zu den wichtigsten islamischen Einrichtungen des Landes gehört und war mit dem vor einem Jahr ermordeten katholischen Minister Shahbaz Bhatti persönlich befreundet. Als Mitglied des „Interreligiösen Rates für Frieden und Harmonie“ ist er für die Organisation einer Konferenz verantwortlich, die am heutigen 18. April in Multan stattfindet und an der über 500 Wissenschaftler und Religionsvertreter stellvertretend für verschiedene Religionen, sowie Diplomaten, Abgeordnete und Vertreter der Zivilgesellschaft teilnehmen.
Der Berater des pakistanischen Premierministers für Minderheiten, Paul Bhatti, betont in seinem Beitrag zur Konferenz: „Es ist von grundlegender Bedeutung, dass Menschen verschiedenen Glaubens gemeinsam Wege des interreligiösen Dialogs entwickeln und sich zum Wohle Pakistans um harmonische Beziehungen zwischen den Religionen fördern.“
Der Franziskanerpater Francis Nadeem, der sich in Lahore für den interreligiösen Dialog einsetzt, erklärt im Gespräch mit dem Fidesdienst: „Der Dialog zwischen Muslimen und Christen im Pakistan findet dort oft auch im Alltag statt: es entstehen freundschaftliche Beziehungen, man nimmt an den Festen der jeweils anderen Glaubensgemeinschaft teil, wir sind Nachbarn und überwinden solidarisch gemeinsam Probleme, wie dies zum Beispiel nach der Flutkatastrophe der Fall war“. Außerdem, so der Ordensmann weiter, „veranstalten wir Seminare und Konferenzen und versuchen dabei Werte wie Liebe, Toleranz und Frieden in den Mittelpunkt zu stellen“. Dabei „spielen die Medien eine wichtige Rolle, denn sie üben großen Einfluss auf die öffentliche Meinung aus: wenn führende Vertreter der Religionen nebeneinander zu sehen sind, dass vermittelt dies auch an der Basis eine Botschaft der Freundschaft“. (PA) (Fidesdienst, 18/04/2012)


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