ASIEN/INDIEN - Maoisten lassen italienische Geiseln frei: tribale Völker und Dalit brauchen größeres Augenmerk

Dienstag, 17 April 2012

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Im indischen Unionsstaat Orissa wurde nach Claudio Colangelo nun auch Paolo Bosusco von den Maoisten freigelassen. Trotzdem „sollte diese Geschichte eine Alarmglocke für die Regierung sein“, so der Menschenrechtsaktivist, Dhirendra Panda, zum Fidesdienst, „denn die Probleme der tribalen Völker und der Dalit, die in den abgelegenen Regionen des Staates leben, bedürfen einer Lösung. Derzeit befindet sich der Abgeordnete Jhina Hikaka, der Mitglied des Parlaments von Orissa ist und am 23. März entführt wurde, noch in den Händen seiner Entführer.
„Politische, soziale und wirtschaftliche Fragen, die die tribalen Völker und Dalit betreffen, sollten ernsthaft in Betracht gezogen werden: man muss dabei vor allem Entwicklungsstrategien planen. Denn sollte, dies nicht geschehen, dann werden die Rebellen weiterhin mit Entführungen und Gewalt auf sich Aufmerksam machen“, so Panda weiter.
Auch nach Ansicht von führenden Kirchenvertretern sollen politische Maßnahmen getroffen werden. „Die Freilassung von Bosusco ist eine positive Nachricht und wir freuen uns darüber“, so der stellvertretende Sekretär der Bischofskonferenz von Orissa, P. Roy Kochupurackal, zum Fidesdienst, „Doch angesichts der zahlreichen Entführungsfälle in Orissa bleiben mögliche Touristen weg, da sie um die eigene Sicherheit fürchten.“
Nach Ansicht von P. Ajaya Kumar Singh, Direktor des Forums für soziale Aktion in Orissa, „wollten die Maoisten auf sich aufmerksam machen, was ihnen auch gelungen ist. Ein Teil der Maoisten hat dann selbst die Freilassung veranlasst“. Die Regierung in Orissa sollte den Problemen der tribalen Bevölkerung mehr Augenmerk widmen und langfristig investieren und diese nicht nur im „Krisenfall“ auf sie aufmerksam werden. (SD-PA) (Fidesdienst, 17/04/2012)


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