AFRIKA/MALI - Erzbischof von Bamako nimmt an Krisensitzung teil

Montag, 16 April 2012

Bamako (Fidesdienst) – An einer Krisensitzung mit den Militärs und den politischen Parteien, die am vergangenen Wochenende in Ouagadougou (Burkina Faso) stattfand, nahm auch Erzbischof Jean Zerbo von Bamako teil. Dies teilen Beobachter aus Kreisen der Bischofskonferenz von Mali dem Fidesdienst mit. Bei dem Treffen sollen Lösungen zur Überwindung der Krise erörtert worden sein, zu der es in Mali nach dem Staatstreich vom 22. März gekommen ist.
„Bei der Tagung sollten die Etappen der Überganszeit festgelegt werden. Außerdem sollte über die Ernennung des künftigen Premierministers verhandelt werden“, so der Beobachter. „Der Premierminister könnte bereits heute oder morgen ernannt werden, während auch bei den Verhandlungen über die Definition des Übergangsprozesses Fortschritte gemacht wurden.“ Die Putschisten einigten sich bei den von der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO) einberufenen Sitzung auf erster Schritte während der Übergangszeit, darunter auch die Ernennung eines „Interims-Präsidenten, des bisherigen Parlamentspräsidenten Dioncounda Traroré, der das Land zunächst 40 Tagen lang leiten soll, bis neue Regierungsorganismen geschaffen werden.
„Auf politischer Ebene verbessert sich die Lage von Tag zu Tag, während es auch für den Norden des Landes, der von bewaffneten Gruppen kontrolliert wird, neue Hoffnung zu geben scheint“, so der Beobachter weiter. „Der Interims-Präsident hat bereits einen Beauftragten nach Nouakchott (Mauretanien) entsandt, der sich dort mit Vertretern der MNLA treffen soll. Es sollen auch Kontakte zu den anderen bewaffneten Gruppen aufgenommen worden sein.“
„Das Hauptanliegen der Regierung in Mali ist die Schaffung eines humanitären Korridors, über den die Menschen im Norden mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden sollen. Verhandlungen in diesem Sinn sollen stattfinden“, so der Beobachter.
„Mit den Rebellen der MNLA kann eine Vereinbarung erzielt werden, auch wenn dies nicht einfach sein wird, da sie bereits die Unabhängigkeit des Azawad proklamiert haben. Man wird eine politische Formel finden müssen, die alle beteiligten Parteien zufriedenstellt. Mit den islamistischen Bewegungen ist es schwieriger, denn die meisten Einwohner des Landes lehnen ein islamistisches Regime ab“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 16/04/2012)


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