ASIEN/PAKISTAN - Paul Bhatti: „Berufsschulen und Bildungsangebote sollen den Status der Frauen verbessern“

Freitag, 13 April 2012

Islamabad (Fidesdienst) – Der pakistanische Minister für Harmonie möchte Programme auf den Weg bringen, die durch die Einrichtung von Berufsschulen und Bildungsangeboten die Lebensbedingungen von Frauen aus christlichen Gemeinden verbessern sollen. Dies teilte der Sonderberater des pakistanischen Premierministers für Harmonie und religiöse Minderheiten, Paul Bhatti, dem Fidesdienst mit. Paul Bhatti ist der Bruder des vor einem Jahr in Islamabad ermordeten katholischen Ministers Shahbaz Bhatti und betont, dass „die Integration auf dem Arbeitsmarkt, Der Zugang zu Bildungsangeboten, die Möglichkeit einen Beruf zu erlernen, ausschlaggebend dafür sind, in welchem Maß die Würde und die Entwicklung der Frauen aus religiösen Minderheiten gewährleistet ist.“ Insbesondere in Islamabad, der pakistanischen Hauptstadt, gibt es mindestens zwölf ghettoartige Stadtviertel (so genannte Kolonien), in denen Christen wohnen, die dort oft unter extremer Armut leiden und wo es weder elektrischem Strom noch Wasser oder sanitäre Anlagen gibt. Zu den bekanntesten gehört die „France Colony“, in der seit 30 Jahren über 600 christliche Familien leben. Shahbaz Bhatti war es in seinem Amt als Minister gelungen, zur Verbesserung der Lebensbedingungen in der vor 30 Jahren illegal besetzten Kolonie für die dort lebenden Christen Eigentumsrechte geltend zu machen, so dass die Einwohner zu den Besitzern ihrer ohne Genehmigung erbauten Häuser wurden. Eine endgültige Lösung bestünde jedoch darin, „diese Menschen in ein anderes Gebiet umzusiedeln, wo ihnen würdigere Wohnverhältnisse zur Verfügung gestellt werden“, so Paul Bhatti, der sich heute auf den Spuren seines Bruders für religiöse Minderheiten in Pakistan einsetzt. Doch die Einwohner der France Colony lehnen eine solche Lösung ab, da sie sich in ihrem Viertel seit Jahrzehnten zuhause fühlen. Der Sonderberater Bhatti möchte sich jedoch „persönlich und mit aller Kraft für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Christen und insbesondere der Frauen unter ihnen, einsetzen, die größtenteils unter Armut und Ausgrenzung leiden“. „Damit möchte ich vor allem dem Erbe meines Bruders Shahbaz gerecht werden“, so Paul Bhatti abschließend. (PA) (Fidesdienst, 13/04/2012)


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