ASIEN/PAKISTAN - Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen: öffentliche Kundgebung für mehr Gleichberechtigung und gegen Zwangsbekehrungen

Freitag, 13 April 2012

Lahore (Fidesdienst) – Am gestrigen 12. April fand in Lahore, der Hauptstadt der Provinz Punjab, eine öffentliche Kundgebung statt, bei der die Teilnehmer sich für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, Gleichberechtigung und die Überwindung des Problems der Zwangsbekehrungen einsetzten. Hunderte Aktivisten, Intellektuelle, Frauen und Mitglieder von zivilen und religiösen Bürgerbewegungen nahmen an der Veranstaltung teil, die vor dem Sitz des Presseverbandes in Lahore stattfand. Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Frauen, Bischof Sebastian Shaw, erklärt gegenüber dem Fidesdienst, dass die katholische Glaubensgemeinschaft „mit Vertretern der „Justitia et Pax“- Kommission und zahlreichen katholischen Frauen an der Kundgebung teilnahm: wir unterstützen solche friedlichen Demonstrationen und versuchen die Gleichberechtigung der Frauen in der Gesellschaft zu fördern.“ Innerhalb der katholischen Kirche existiert auch die „Catholc Women’s Organization (CWO)“, die zur Entwicklung christlicher Frauen beitragen und gleichsam die Rechte aller Frauen in Pakistan fördern will.
Der Kundgebung in Lahore waren in den vergangenen Tagen andere öffentliche Proteste vor dem Parlamentsgebäude in Islamabad vorausgegangen. Das pakistanische Parlament debattiert zurzeit über ein neues Gesetz zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt gegen Frauen. Das Gesetz mit dem Namen „Domestic Violence Bill“ wird, sollte es gebilligt werden, „eine Reihe von Maßnahmen zur Vorbeugung und Bestrafung im Hinblick auf Missbrauch und häusliche Gewalt einführen“, so Fauzia Jacob von der Organisation COW zum Fidesdienst. „Frauen haben in Pakistan nicht dieselben Rechte wie Männer und werden auch von den Gesetzen diskriminiert“, so Frau Jacob weiter, „Bis vor Kurzem waren Frauen zum Beispiel nicht erbberechtigt, sondern das Erbe war männlichen Nachkommen vorbehalten. Vor etwa einem Monat wurde diese Diskriminierung aufgrund der Druckausübung aus der Gesellschaft abgeschafft. Doch es bleibt noch viel zu tun, damit die Rechte der Frauen garantiert werden“. Denn „im Parlament gibt es einige von islamischem Fundamentalismus geprägte Parteien, die sich der Billigung von Maßnahmen widersetzen, die das Leben der Frauen verbessern und ihre Rechte fördern“. Bei unserem Kampf „stoßen wir auf große Dankbarkeit bei muslimischen Frauen, die wissen, dass sich durch unser Engagement auch ihre eigenen sozialen und zivilen Lebensbedingungen verbessern“, so Fauzia Jacob abschließend.
Ein wichtiges Thema ist dabei auch das Problem der Zwangsbekehrungen zum Islam, deren Opfer Frauen aus christlichen und hinduistischen religiösen Minderheiten werden. Seit einiger Zeit befasst sich auch die Regierung mit diesem Problem, das auch Gegenstand der nächsten Sitzung der Kommission für Minderheiten der pakistanischen Regierung sein wird (vgl. Fidesdienst vom 12/04/2012). (PA) (Fidesdienst, 13/04/2012)


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