ASIEN/INDIEN - Christenverfolgung in Madhya Pradesh auf der Grundlage des „Religious Freedom Act“

Mittwoch, 28 März 2012

Bhopal (Fidesdienst) – Von zwei Episoden der Christenverfolgung, zu denen es in den vergangenen Tagen im indischen Staat Madhy Pradesh kam, berichtet die ökumenische Organisation „Isai Mahasangh“ dem Fidesdienst.
Am Sonntag, den 25. März, wurden im Distrikt Chindwara drei Christen festgenommen, die an einem Gebetstreffen in Bichua teilgenommen hatten. Ein Vertreter der dortigen christlichen Gemeinde, Vijay Mohar, betont: „Sie sind Mitglieder unserer Gemeinde und wurden fälschlicher Weise beschuldigt, Zwangsbekehrungen durchzuführen. Die Polizei nahm sie fest und untersagte ihnen jegliche Kommunikation.“ Die Festnahme fand auf der Grundlage des „Religious Freedom Act“ statt. Das Gesetz wurde in Madhya Pradesh 1968 gebilligt. Sie sollen 12 Tage lang in Untersuchungshaft beleiben. Nach Aussage von Dorfbewohnern soll die Polizei „unter Einfluss fundamentalistischer hinduistischer Gruppen“ gehandelt haben.
Im Distrikt Barwani beendete die Polizei eine dreitägige von einheimischen Christen veranstaltete Konferenz, die am vergangenen Wochenende stattfinden sollte. Pastor Kiran berichtet dem Fidesdienst: „Die dreitätige Veranstaltung war von den zuständigen Behörden genehmigt worden. Deshalb haben wir uns den Anweisungen der Polizei widersetzt, da die Konferenz rechtmäßig war“. Die Episode führte zu Spannungen zwischen den Christen und den Sicherheitskräften, die auf Druck hinduistischer Extremisten die Veranstaltung abbrechen wollten.
Unterdessen kündigten christliche Gemeinden in Madhya Pradesh für den 14. April eine Protestkundgebung an. Der geplanten Demonstration schließt sich auch die ökumenische Organisation „Isai Mahasangh“ an. Auch andere Vereine und christliche Politiker wollen den Gouverneur von Madhy Pradesh auf die Situation der religiösen Minderheiten aufmerksam machen. (PA) (Fidesdienst, 28/03/2012)


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