ASIEN/PAKISTAN - Menschenhandel in der Provinz Sindh nimmt zu: 190 Fälle in den ersten beiden Monaten des Jahres 2012

Dienstag, 27 März 2012

Karachi (Fidesdienst) – Seit Anfang des Jahres nahm der Menschenhandel in der pakistanischen Provinz Sindh um ein beachtliches Maß zu und diese Tendenz könnte sich fortsetzen, sollten die Behörden nicht rasch eingreifen. Wie der Leiter der Nichtregierungsorganisation „Madadgaar Helpline“, die sich um Frauen und Kinder kümmert, die Opfer des Menschenhandels wurden, gab es allein in den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 insgesamt 190 Opfer. Im Jahr 2011 wurden insgesamt 288 Fälle registriert. Familien erhalten Geld im Tausch gegen ihre Kinder. Die Schlepperbanden locken Frauen und Kindern aus den Dörfern mit der Aussicht auf einen Arbeitsplatz in der Stadt. Nachdem sie die verlangte Geldsumme erhalten haben, beuten sie die Opfer aus, die sie wie Sklaven behandeln. Wie das Ministerium für Menschenrechte der Provinz Sindh mitteilt, sehen sich die Familien oft aus Armut gezwungen, die eigenen Kinder wegzugeben. In großen Städten, wie Karachi Hyderabad, Larkana werden Kinder bereits im Alter unter 5 Jahren als Sklaven ausgebeutet, obschon die Verfassung des Landes den Schutz von Minderjährigen garantiert. Nach den Überschwemmungen in den Jahren 2012 und 2011 nahm die Armut in der Provinz Sindh zu und vielen Familien, die von der Landwirtschaft abhängig waren, blieb keine andere Wahl, als ihre Kinder in die Städte zu schicken. Wie aus einem Bericht der US-Amerikanischen Kommission für Menschenhandel des Jahre 2011 hervoprgeht, ist Pakistan auch Transitland für den Menschenhandel. Hauptsächlich werden Menschen durch Zwangsarbeit ausgebeutet, insbesondre in Sindh und Punjab, wo sie in Ziegelfabriken, Webereien, in der Landwirtschaft und beim Fischbau, in Minen und Gerbereien und bei der Herstellung von Glasschmuck eingesetzt werden. Aus Daten der Internationalen Organisation für Arbeit geht hervor, dass jedes Jahr in aller Welt 12 Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel werden. Rund 70% sind Frauen im Alter unter 25 Jahren. (AP) (Fidesdienst, 27/03/2012)


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