ASIEN/PAKISTAN - Christen unter Beschuss: radikalislamische Gruppe fällt wiederholt in einen Vorort von Karachi ein

Dienstag, 27 März 2012

Karachi (Fidesdienst) – Die christlichen Einwohner des Vororts Essa Nagri am Stadtrand von Karachi sind verängstigt, nachdem es zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten immer wieder zu Überfällen durch Mitglieder radikalislamischer Gruppen kam. In dem dicht besiedelten Vorort leben rund 50.000 Christen, größtenteils in extrem armen Verhältnissen. Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, gibt es in Essa Nagri rund ein Dutzend christliche Kirchen verschiedener Konfessionen und Gemeinschaften. In der Gegend sind verschiedene Nichtregierungsorganisationen mit Bildungs- und Entwicklungsprogrammen aktiv. Darunter auch die „Mission and Action for Social Services“ (MASS), die bei der Polizei offiziell Anzeige erstattete, nachdem die Zahl der Überfälle auf christliche Familien in beachtlichem Maß zugenommen hatte.
Wie aus Berichten der NGO hervorgeht, dringen Mitglieder radikalislamischer Gruppen mit Pistolen und Maschinengewehren in Essa Nagri ein und plündern dort Wohnungen wehrloser Christen. Dabei kommt es zu Diebstählen und Erpressung der so genannten „Jizya“-Steuer, die die islamischen Gesetze der Scharia für Nichtmuslime vorsehen. Oft werden unschuldige Opfer oft geschlagen und missbraucht. Deshalb fordert MASS von den Behörden „Maßnahmen gegen diese Terroristen“.
Auch der katholische Parlamentarier der Provinz Sindh, Michael Javed, hatte auf dieses Phänomen hingewiesen (vgl. Fidesdienst vom 14/01/2012) und „Vergewaltigungen und Missbrauch von Frauen und Kindern aus der christlichen Glaubensgemeinschaft“ angeprangert.
Eine Frau aus Essa Nagri berichtet schockiert: „Bewaffnete und betrunkene Männer drangen in meine Wohnung ein und vergewaltigten vor meinen Augen meine beiden Töchter. Niemand schützt uns!“. Oft werden Mädchen aus christlichen Gemeinden verschleppt und zur Eheschließung und Bekehrung zum Islam gezwungen. (PA) (Fidesdienst, 27/03/2012)


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