ASIEN/INDIEN - Orissa und Kerala: Christen sind zuversichtlich im Hinblick auf eine Lösung der diplomatischen Krise zwischen Italien und Indien

Samstag, 24 März 2012

New Delhi (Fidesdienst) – Der Fall der beiden italienischen Soldaten, die sich in Kerala im Gefängnis befinden, führte zwar „zu diplomatischen Streitigkeiten zwischen Indien“, doch die Christen in Indien sind zuversichtlich „dass es für beide Seiten eine zufrieden stellende Lösung geben wird“: so der katholische Intellektuelle John Dayal zum Fidesdienst. Dayal ist Generalsekretär der ökumenischen Organisation „All India Christian Council“.
Im Fall der beiden in Orissa von maoistischen Rebellen verschleppten italienischen Staatsbürger wurden unterdessen die Verhandlungen unterbrochen. „Obschon es einige Hindernisse gibt“, so Dayal, „bin ich überzeugt, dass auch hier eine Lösung gefunden wird. Das Problem der maoistischen Gruppen ist endemisch, doch sie verüben keine Gewalt gegenüber Ausländern. Sie vertreten legitime Forderungen im Hinblick auf ihre Rechte, denen die Regierung Gehör schenken sollte. Ich glaub, dass der Premierminister von Orissa, Navieen Patniak, sich dabei von Experten und Mittlern beraten lassen sollte. Der Premierminister vertritt die Barathiya Janata Party (BJP) und genießt kein großes Ansehen bei den Rebellen“.
Im Fall der beiden italienischen Soldaten, die versehentlich zwei Fischer getötet haben sollen, die sie für Fischer hielten, ist die Sachlage etwas komplizierte, nachdem sie vom Hohen Gericht in Kerala als „Terroristen“ bezeichnet wurden: „In diesen Fall“, so Dayal, muss man den Rechtsweg beschreiten und das Urteil abwarten. Doch die Diplomatie kann in diesem Falle eine wichtige Rolle spielen. Als Inder würde ich den italienischen Diplomaten raten, sich bei den Angehörigen der Fischer zu entschuldigen und ein Schmerzensgeld anzubieten, unabhängig von dem richterlichen Urteil und den Ermittlungen. Eine solche Geste würde die Öffentlichkeit und damit auch die Politik positiv stimmen.“
„Auf jeden Fall handelt es sich nur um eine vorübergehende Krise und nicht um einen nachhaltigen Bruch in den Beziehungen zwischen Italien und Indien. Die Inder haben nichts gegen Italien. Ich bin zuversichtlich was den positiven Ausgang dieser beiden Fälle anbelangt“. (PA) (Fidesdienst, 24/03/2012)


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