ASIEN/INDIEN - Verhandlungen für die Freilassung der entführten Italiener stehen bevor: Kirche und Bürgerbewegungen üben Druck aus

Donnerstag, 22 März 2012

Bhubaneshwar (Fidesdienst) – Die Verhandlungen für die Freilassung der beiden in Orissa entführten italienischen Staatsbürger stehen bevor: „Die Verhandlungen könnten bereits morgen beginnen, nachdem beide Seiten, sowohl die Regierung als auch die Rebellen die eigene Bereitschaft erklärt haben“, so der katholische Pfarrer Santosh Digal aus der Diözese Cuttack-Bhubaneshwar (Orissa), der sich als Beauftragter des Erzbischofs in Kandhamal aufhält, wo die beiden Geiseln von maoistischen Rebellen verschleppt wurden.
„Kirche und Gesellschaft üben Druck aus, damit diese bedauernswerte Entführung bald beendet wird. Die Maoisten betonten, dass sie weder gegen Italien noch Ausländer im Allgemeinen vorgehen; die Regierung hingegen erklärt, sie werde sich für die Freilassung einsetzen: wenn beide Seiten guten Willen zeigen, wird es zu einer Freilassung kommen. Wir sind zuversichtlich, was einen positiven Ausgang anbelangt und beten dafür“.
Erzbischof John Barwa von Cuttack-Bhubaneshwar erklärt in einem Kommentar für den Fidesdienst: „Ich möchte den Angehörigen der Entführten meine Verbundenheit zum Ausdruck bringen und erneuere meinen Aufruf zur Freilassung auf humanitärer Grundlage: es handelt sich um zwei Unschuldige, die nichts mit eventuellen Forderungen zu tun haben. Wir wünschen uns, dass die Verhandlungen bald beginnen. Wichtig ist, dass der politische Wille zu einer Freilassung besteht: in diesem Sinne appellieren wir an die Regierung in Orissa.“
„Hintergrund des Entführungsfalls ist die Rebellion in Orissa und anderen Teilen Indiens“, so der Erzbischof weiter, „Die tribalen Völker, die oft arm, ausgegrenzt und unterentwickelt sind, sind meine Herde, denn viele von ihnen sind Christen. Wir fordern die Regierung auf, sich für diese Gemeinden einzusetzen und ihre Würde, Entwicklung und kulturelle und wirtschaftliche Förderung zu garantieren, damit für sie dieselben Rechte gelten, wie für andere indische Staatsbürger. Die Entführung wird dazu beitragen, dass eine Debatte über die Lebensbedingungen dieser Menschen auf den Weg gebracht wird. Die Regierung sollte deshalb nicht nur leere Versprechen sondern sie muss die Lebensbedingungen dieser Völker tatsächlich verbessern“. (PA) (Fidesdiesnt, 22/03/2012)


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