AFRIKA/KENIA - Zwei Menschen im Flüchtlingslager Dadaab erschossen: mit über 500.000 ist die Einrichtung „überlastet“

Donnerstag, 15 März 2012

Nairobi (Fidesdienst) – Ein mit einer Pistole bewaffneter Mann tötete heute Morgen im Flüchtlingslager von Dadaab zwei Menschen, ein weiterer wurde schwer verletzt. In dem Flüchtlingslager in Kenia leben derzeit über 500.000 vorwiegend somalische Flüchtlinge. Bereits in den vergangenen Tagen hatten Sicherheitsexperten in Nairobi auf die prekäre Sicherheitslage hingewiesen und die Rückführung von rund 630.000 somalischen Flüchtlingen in befreite Gebiete in Somalia angekündigt.
„Seit mehreren Monaten herrscht im Camp in Dadaab große Unsicherheit, weil die Zahl der dort lebenden Flüchtlinge die Kapazitäten überschreitet“, so die Leiterin von Caritas Somalia, Frau Maria Grazia Krawczyk, zum Fidesdiesnt, „Es kommen stetig weiter Flüchtlinge an und die Strukturen sind längst überlastet. Es kommt mehr und mehr zu Spannungen und Episoden der Gewalt unter den Flüchtlingen. Die Hilfswerke, die mit ihren Mitarbeitern im Camp tätig sind, versuchen dieser Entwicklung im Rahmen von spezifischen Programmen entgegen zu wirken. Insbesondere sollen solche Programme der Vorbeugung gegen Gewalt an Frauen und Kindern dienen.“
„Mit Sicherheit sind im Camp auch Angehörige verschiedener somalischer Clans untergebracht“, so die führende Caritas-Mitarbeiterin zur möglichen Entstehung von Spannungen aufgrund der Stammeszugehörigkeit, „Doch wir fragen bei der Aufnahme nicht nach der Zugehörigkeit zu einem Clan. In anderen Camps, darunter auch das Aufnahmecamp in Dschibuti, sind Menschen aus verschiedenen Ländern untergebracht: es haben sich verschiedene so genannte Viertel herausgebildet, in denen Eritreer, Äthiopier oder Somalier wohnen“. (LM) (Fidesdienst, 15/03/2012)


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