ASIEN/INDIEN - Christlicher Menschenrechtsaktivist: „Im Fall der beiden inhaftierten italienischen Soldaten wurden zu viele Fehler gemacht“

Donnerstag, 15 März 2012

New Delhi (Fidesdienst) – Im Fall der beiden italienischen Soldaten, die sich an Bord des italienischen Handelschiffs „Enrica Lexie“ befanden, und sich derzeit im indischen Unionsstaat Kerala in Haft befinden, weil sie zwei Fischer getötet haben sollen, „wurde auf allen Seiten viele Fehler gemacht“. Deshalb wird die Angelegenheit, die zu einem diplomatischen Streit zwischen Italien und Indien führte, „vor Gericht entschieden werden müssen“. „Dabei wird die Frage der Meeresgrenzen und des internationalen Rechts im Mittelpunkt stehen müssen“, so der christliche Menschenrechtsaktivist John Dayal zum Fidesdienst. Der Sekretär des ökumenischen „All Indian Christian Council“ ist der Ansicht, „dass alle Beteiligten, von der italienischen Regierung über die Reederei bis zur indischen Regierung und der katholischen Kirche in Indien, zur Verwirrung beigetragen haben“. „Der Reeder“ so Dayal, „hätte sich sofort entschuldige und eine angemessenen Schadenersatzzahlung bereitstellen müssen, um dann die Frage der italienischen Regierung zu überlassen. Die italienische Regierung hätte die beiden Soldaten vor Gericht zur Verantwortung ziehen müssen, ohne darüber eine Auseinandersetzung mit der indischen Regierung zu suchen. Was die Ermittlungen anbelangt, so entbehren nationalistische Gefühle, die die Bevölkerung blenden, jeder Logik, denn dies führt dazu, dass nicht mehr vernünftig gedacht wird und alle die Bestrafung der italienischen Soldaten fordern“. Angesichts dieser komplizierten Sachlage, kann es nach Ansicht des Menschenrechtskämpfers, eine Lösung nur noch über den „Rechtsweg“ geben.
Unterdessen betonten der indische Verteidigungsminister, A. Antony und der Außenminister S.M. Krishna, dass „die beiden Soldaten nach indischem Recht verurteilt werden“. Der Premierminister des indischen Staates Kerala, Oommen Chandy, betonte am Vorabend der Wahl, bei der am 17. März ein Abgeordneter aus Kerala für das indische Parlament gewählt werden wird: „Die Gerichte werden die Position des Staates Kerala verteidigen, was eine Prozessierung in Indien anbelangt“. Nach Ansicht von Beobachter könnte gegen die beiden italienischen Soldaten auch ein Todesurteil verhängt werden. (PA) (Fidesdienst, 15/03/2012)


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