ASIEN/PAKISTAN - Kirche zum Verbot der größten radikalislamischen Gruppe: „Es ist ein guter Anfang“

Samstag, 10 März 2012

Karachi (Fidesdienst) – Die pakistanische Regierung erteilte ein Verbot für die Aktivitäten der größten radikalislamischen Gruppe des Landes: es handelt sich um die „Ahle Sunna Wal Jammat“ auch „Sipah-e-Sahaba“ genannt. Die Gruppe steht mit Al-Quaida in Verbindung und ist für Morde, Entführungen und Terroranschläge in verschiedenen Teilen des Landes verantwortlich.
Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Pakistan, Pfarrer Mario Rodrigues, betrachtet dies als einen „guten Anfang und einen Fortschritt im Kampf gegen Terrorismus und Extremismus, der auf der Agenda der Regierung eine Priorität sein sollte. Die Regierung hat mit diesem Schritt gezeigt, dass sie diesen Kampf führen will, doch es bleibt noch viel zu tun: dies ist noch kein Sieg. Terroristen und Extremisten bleiben weiter im Land und sie sind stark. Dies ist eine Gefahr für das Land und gibt Anlass zu Sorge“. Nach offiziellen Angaben wurden in Pakistan in den vergangenen Jahren über 30.000 Menschen Opfer des Terrorismus.
Pfarrer Mario Rodriguez erinnert auch an die zahlreichen Entführungen, bei denen insbesondere in den vergangenen Monate Mitarbeiter ausländischer Hilfswerke verschleppt wurden. In Multan wurden zwei europäische Mitarbeiter der „Deutschen Welthungerhilfe“ entführt, ein kenianischer humanitärer Helfer wurde in Sindh verschleppt und eine englische Mitarbeitrein des Roten Kreuzes wurde in Quetta Opfer einer Entführung. „Die Mitarbeiter westlicher Hilfsorganisationen sind eine bevorzugte Zielscheibe, da die Terroristen auf eine Lösegeldzahlung hoffen und wissen, dass ihnen so die internationale Aufmerksamkeit sicher ist. Außerdem soll eine Drohung gegen den Westen und dessen Werte, darunter auch der christliche Glaube, und deren Präsenz in Pakistan ausgesprochen werden“.
„Als Priester und Seelsorger fühlen wir uns nicht gefährdet“, so P. Mario, „anders ist es für die Mitarbeiter christlicher Hilfswerke, gegen die der Verdacht besteht, dass sie unter Muslimen Gläubige abwerben wollen“. In Karachi wurden erst in den vergangenen Tagen zwei Mitarbeiter eines christlichen Krankenhauses in Karachi entführt (vgl. Fidesdienst vom 29/02/2012). „Im Kampf gegen den Terrorismus“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke abschließend, „muss man stets wachsam sein: die Bürger wünschen sich ein Land, das frei von Hass und Extremismus ist“. (PA) (Fidesdienst, 10/03/2012)


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