ASIEN/INDIEN - Katholik in Orissa ermordet: er wurde angeblich der „Hexerei“ verdächtigt

Freitag, 9 März 2012

Bhubaneswar (Fidesdienst) – Eine Gruppe hinduistischer Männer tötete in der Erzdiözese Cuttack-Bhubaneswar (Orissa) einen Katholiken, den der der „Hexerei“ verdächtigt wurde. Wie Beobachter aus der Ortskirche dem Fidesdienst berichten, hatte der 50jährige Goresa Mallik in dem Dorf Salimagocha am späten Abend des 3. März ein einem Treffen mit 16 Einwohnern eines hinduistischen Nachbardorfs teilgenommen. Nachdem sie sich bereits voneinander verabschiedet hatten, griffen die Hindus den Katholiken an: sie schnitten ihm die Kehle durch und verbrannten die Leiche dann in einem naheliegenden Wald. Am Tag darauf erstatteten die Angehörigen Anzeige bei der Polizei. Nach ersten Ermittlungen sollen die angeblichen Mörder festgenommen worden sein.
Mallick hinterlässt eine Ehefrau und drei Kinder. Im Gespräch mit dem Fidesdienst verurteilt der Pfarrer der Gemeinde vom heiligen Antonius von Padua, P. Jeebanta Nayak, den Mord und betont, dass Mallick vor etwa fünf Monaten zum katholischen Glauben konvertiert war. Die Mörder, so P. Nayak, „sind Analphabeten und sehr abergläubisch“. Dabei erinnert er daran, dass es bereits in der Vergangenheit zu Morden gekommen war, bei denen das Tatmotiv der Verdacht der „Hexerei“ war. Deshalb schließt der Gemeindepfarrer aus, dass es sich bei den Tätern um hinduistische Extremisten handelt: „Die Kirche, die Gesellschaft und dir Regierung sollten sich um mehr Bildung für die Menschen in den Dörfern bemühen, dann würde es nicht mehr so viel Aberglauben geben“, so der katholische Geistliche abschließend. (SD-PA) (Fidesdienst, 09/03/2012)


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