ASIEN/PAKISTAN - Zum ersten Todestag werden eine Universität und ein Museum nach Shabhaz Bhatti benannt

Donnerstag, 1 März 2012

Islamabad (Fidesdienst) – Eine Universität, die sich in Islamabad im Entstehen befindet, soll nach Shabhaz Bhatti benannt werden. Die Baugenehmigung und der Finanzierungsplan sind bereits vorhanden und das Bauvorhaben wurde auf den Weg gebracht: derzeit sucht man nach einem geeigneten Grundstück und in zwei Jahren soll der Bau der Universität abgeschlossen sein. Dies teilt Paul Bhatti, der Bruder des vor einem Jahr ermordeten katholischen Ministers für religiöse Minderheiten Shabhaz Bhatti, dem Fidesdienst mit. Paul Bhatti ist Sonderberater des pakistanischen Premierministers und Vorsitzender des „Shabhaz Bhatti Memorial Trust“, die das Projekt unterstützt.
„Dieses Projekt ist äußerst symbolträchtig, da Shabhaz die Bildung sehr am Herzen lag: Bildung ist in Pakistan ein Bereich, der einen Mentalitätswandel in der Gesellschaft im Zeichen der Werte des Dialogs, des Friedens und der Harmonie herbeiführen kann.“ Die Universität wird von dem in Amerika lebenden koreanischen Christen Do Won Chang finanziert, der mit Shabhaz persönlich befreundet war und Eigentümer einer bekannten Bekleidungsfirma ist. Die neue Universität wird auch von der pakistanischen Regierung genehmigt und soll institutionell anerkannt werden. Die Universität soll auch ein Zentrum für die Förderung des harmonischen Zusammenlebens der Religionen beherbergen. „Damit“, so Bhatti, „werden wir das Erbe von Shabhaz pflegen, der sein Leben für die Förderung der Bildung, des Dialogs und des friedlichen Zusammenlebens hingegeben hat.“ „In Zusammenarbeit mit der italienischen Regierung wird zudem die Vergabe von Stipendien geplant, die für Studenten aus ärmeren Familien oder auch aus religiösen Minderheiten bereitgestellt werden sollen“., so Paul Bhatti weiter.
Ein weiteres Projekt, dessen Fertigstellung bevorsteht und das am 2. März vorgestellt und Ende März abgeschlossen werden wird, ist ein Museum, das nach Shabhaz Bhatti benannt werden wird und in der Nähe seiner Geburtsstadt Kushpur entsteht. Das Museum wird persönliche Gegenstände und Erinnerungsstücke ausstellen, die die Biographie von Shahbaz Bhatti und dessen Engagement im kirchlichen, sozialen und politischen Bereich veranschaulichen. Dem Museum ist eine kleine Grundschule angeschlossen, die ebenfalls seinen Namen trägt und das Gedenken an Bhatti wach halten soll.
Am morgigen 2. März, dem ersten Todestag von Shabhaz Bhatti, sind im ganzen Land Gedenkfeiern, Trauergottesdienst und Konferenzen geplant. Die Hauptveranstaltungen finden in Lahore, Karachi, Islamabad und Peshawar statt. In Kushpur wird bereits am Morgen eine öffentliche Versammlung des vor einem Jahr ermordeten Ministers gedenken, während am Abend in Islamabad Mitglieder der von Bhatti gegründeten „All Pakistan Minorities Alliance“ (APMA) an einem Fackelzug teilnehmen werden. Am kommenden 6. März werden Vertreter des Staates und der Religionen sowie rund 5.000 Teilnehmer zu einer offiziellen Gedenkfeier erwartet.
„Ich weiß nicht, ob das Land etwas von Shabhaz Bhatti gelernt hat“, so Paul Bhatti abschließend, „Ich persönlich habe viel von ihm gelernt. Wir werden sein Bemühen um Zusammenarbeit, Dialog und Frieden fortsetzten und versuchen, damit Intoleranz zu überwinden und zum Aufbau einer besseren und friedlichen Zukunft in Pakistan beizutragen“. (PA) (Fidesdienst, 01/03/2012)


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