ASIEN/PAKISTAN - Zwei Katholiken wegen angeblicher Blasphemie misshandelt: sie werden das Land verlassen

Mittwoch, 29 Februar 2012

Karachi (Fidesdienst) – Der katholische Arbeiter Jude Julius und sein Freund Brian Nadeem wurden bei einem Übergriff schwer verletzt und leben heuten an einem geheimen Ort, wobei sie in Erwägung ziehen, ihre Heimat zu verlassen. Julius wurde fälschlicherweise der Blasphemie beschuldigt und Brian wird Mithilfe vorgeworfen, weil er ihn bei sich aufnahm, um ihn vor den Aggressionen zu schützen. Beide wurden von den Angreifern misshandelt und wollen Pakistan verlassen.
Der 32jährige Jude Julius arbeitete in einer Papierfabrik im Industriegebiet von Karachi. Er berichtet dem Fidesdienst: „Am vergangenen 19. Januar bat mich mein Vorgesetzter nach der Arbeit den Papierabfall zu sammeln und zu verbrennen. Diese Arbeit überlassen die Muslime gerne uns Christen. Während ich Papier und Kartons verbrannte kam der Eigentümer der Fabrik, Mohammad Qudus, hinzu und sah, dass das brennende Papier in arabischer Schrift beschriftet war. Zusammen mit meinen muslimischen Arbeitskollegen beschuldigte er mich, ich würde den Koran schänden und man begann auf mich einzuschlagen. Auf der Flucht vom Arbeitsplatz kam ich bei meinem Freund Brian Nadeem unter, der ebenfalls Christ ist. Doch Mitglieder einer radikalislamischen Gruppe machten uns unter Leitung eines Imam ausfindig: sie verprügelten uns auf brutale Weise, so dass wir um unser Leben fürchten mussten. Auch Brian machte sich ihrer Ansicht nach der Blasphemie schuldig, weil er mich bei sich aufgenommen hatte“.
Nach dem Zwischenfall wurden die beiden von der Polizei schwerzverletzt in das Krankenhaus gebracht: bei Julius war das rechte Bein gebrochen und er wies zahlreiche Blutergüße und schwere Verletzungen an einem Auge auf; bei Brian wurden mehrere Brüche an den Händen und am linken Bein festgestellt und auch er hatte Blutergüsse am ganzen Körper. Unterdessen erstatteten die Angreifer Anzeige wegen Blasphemie bei der Polizei in Korangani und drohten damit, dass sie die beiden auch im Krankenhaus aufsuchen wollten.
Die beiden Opfer wurden daraufhin von einer in Pakistan tätigen Menschenrechtsorganisation an einen sicheren Ort gebracht. Die Organisation versucht die Ausreise aus Pakistan zu veranlassen. (PA) (Fidesdienst, 29/02/2012)


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