ASIEN/INDIEN - Italienische Soldaten erschießen versehentlich zwei Fischer: Es waren Christen und die Glaubensgemeinschaft fordert nun Gerechtigkeit

Montag, 20 Februar 2012

Kollam (Fidesdienst) – Vor dem Hafen von Kollam wurden bei einem Unfall am 15. Februar zwei Fischer angeblich von zwei italienischen Soldaten getötet, die sich an Bord des italienischen Tankers „Enrica Lexie“ befanden, um das Schiff vor Piratenangriffen zu schützen. „Die beiden bei dem Unfall ermordeten Fischer waren beide Christen und kommen aus Moothakara. Die Angehörigen von einem der beiden Fischer leben in Der Diözese Quilon. Zusammen mit Bischof Stanley Roman haben wir die Familie besucht, um den trauernden Angehörigen Trost zu spenden. Für unsere kleine Gemeinde ist das eine Tragödie: hier leben die Menschen vorwiegend vom Fischfang“, so der Kanzler der Diözese Quilon, P. John Jerry Issac, zum Fidesdienst. Bei den beiden Fischern handelt es sich um den 25jährigen Ajesh Binki und den 45jährigen Jalastein, die ursprünglich aus Tamil Nadu stammen derzeit aber in Kerala wohnhaft waren. Kerala ist der indische Staat mit den meisten Katholiken (über 20%) und ist Sitz des neuen indischen Kardinals George Alencherry, sowie die Hochburg der katholischen Gemeinde des syromalabarischen Ritus.
P. Issac berichtet im Gespräch mit dem Fidesdienst, „die Menschen sind sehr aufgebracht, denn es ist nicht die erste Episode dieser Art. In den vergangenen Monaten wurden mehrere einheimische Fischer Opfer großer Hahndellschiffe. Nun fordert die Gemeinschaft Gerechtigkeit von den zivilen Behörden. Die Einheimischen wollen nicht, dass diese Episoden straffrei bleiben“. In diesem Zusammenhang betont der Geistliche auch: „vor unseren Küsten sind Piratenangriffe eher selten“.
P. Issac betont: „Es besteht die Gefahr, dass Politiker die Episode zu Propagandazwecken nutzen, da es in dem Staat in den kommenden Monaten Wahlen geben wird. Als Ortskirche hoffen wir, dass der rechtlich vorgeschriebene Weg der Justiz beschritten wird, damit wir der Wahrheit gerecht werden“. (PA) (Fidesdienst, 20/02/2012)


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