VATIKAN - Papst an die Bischöfe Afrikas und Europas: Die Kirche ist auf beiden Kontinenten „lebendig und fürchtet sich nicht das Evangelium zu verkünden“

Freitag, 17 Februar 2012

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Das Symposium war Gelegenheit zur Reflexion über die Probleme der Kirche auf den beiden Kontinenten. Gewiss, es gibt genug davon, und oft sind sie auch schwerwiegend; doch auf der anderen Seite ist dies auch ein Beweis dafür, dass die Kirche lebendig ist und sich im Wachstum befindet und sich nicht fürchtet, das Evangelium zu verkünden. Aus diesem Grund braucht sie das Gebet und das Engagement aller Gläubigen“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache an die Teilnehmer eines Symposiums des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) und des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM/SCEAM), die er am 16. Februar in Audienz empfing. Das Symposium stand unter dem Motto „Die moderne Evangelisierung: Kommunion und pastorale Zusammenarbeit zwischen Afrika und Europa. Der Mensch und Gott: Die Mission der Kirche bei der Verkündung der Gegenwart und der Liebe Gottes“. In seiner Ansprache betonte Papst Benedikt XVI.: „Die Evangelisierung ist wesentlicher Bestandteil der Berufung aller Gläubigen, die eine Berufung zur Heiligkeit ist. Christen, die einen lebendigen Glauben besitzen, sind offen für das Wirken des Heiligen Geistes und werden durch die Worte und das Leben Zeugen des Evangeliums Christi. Die Hirten tragen dafür jedoch besondere Verantwortung“.
„Ausgehend von den unterschiedlichen kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Bereichen, habt ihr das gemeinsame apostolische Bemühten bei der Verkündigung Jesu Christi und seines Evangeliums durch den ‚Austausch der Gaben’ bereichert. Schreitet auf diesem fruchtbaren Weg der tätigen Brüderlichkeit und der gemeinsamen Absichten fort, indem ihr die Horizonte der Evangelisierung stetig erweitert.“
Viele Herausforderungen hätten die Kirche in Afrika und jene in Europa heute aber auch gemeinsam, so der Papst weiter. Religiöse Gleichgültigkeit und Christenfeindlichkeit nehme auch in Afrika zu, der Kampf gegen Hedonismus, Pornografie und Prostitution seien wichtige Aktionsfelder der Kirche. Aus seinem postsynodalen Schreiben „Africae Munus“ zitierend, rief der Papst den Bischöfen ihre ganz besondere Verantwortung zur moralischen Integrität in Erinnerung.
Den Bischöfen der beiden Kontinente empfahl der Papst, der Familie ein besonderes Augenmerk zu widmen, da diese als Hauskirche „auch eine solide Garantie für die Erneuerung der Gesellschaft ist“; außerdem müsse die Berufungspastoral besonders gefördert werden, wobei junge Menschen mit „besonderer Sorgfalt bei ihrem menschlichen und geistlichen Wachstum begleitet werden müssen“. Abschließend bat Papst Benedikt XVI. um die Förderung „jeder authentischen Form der Kultur“, damit „das Licht des Evangeliums sich in das kulturelle Gewebe einfügt“ (SL) (Fidesdienst, 17/02/2012)


Teilen: