ASIEN/INDIEN - Das Hohe Gericht in Kaschmir annulliert das Urteil eines muslimischen Gerichts: Pastor Khanna darf im Land bleiben

Montag, 13 Februar 2012

Srinagar (Fidesdienst) – Das Hohe Gereicht des indischen Staates Jammu und Kaschmir annulliert ein gegen einen christlichen Pastor ausgesprochenes Ausweisungsurteil eines islamischen Gerichts. Damit darf Pastor C.M. Khanna weiterhin sein Aufenthaltsrecht in Indien in Anspruch nehmen. Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten, ordnete das Gericht auch die Beendigung der polizeilichen Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Fall an und erklärte den Vorwurf „der Verbreitung religiöser Feindseligkeiten“ als unbegründet. Das Urteil des Hohen Gerichts wurde von den indischen Christen begrüßt: der „Global Council of Indian Christians“ betont in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, dass „die Annullierung des Urteils ein Schritt der Justiz in die richtige Richtung ist, da er die Milizionäre in ihre Schranken weist und die Rechtsstaatlichkeit respektiert“. Der Richter J.P. Singh von Hohen Gericht, bei dem der Pastor Berufung eingelegt hatte, benachrichtigte unterdessen auch die Regierung des Staates und die Polizeidirektion in Kaschmir von der Annullierung des Urteils.
Dem protestantische Pastor der „All Saints Church“ von Srinagar, wurde vorgeworfen, er werbe muslimische Kinder ab und verbreite „religiöse Feindseligkeit“ gegenüber der muslimischen Glaubensgemeinschaft. Daraufhin wurde er festgenommen und von einem muslimischen Gericht für schuldig befunden (vgl. Fidesdienst, 13/01/2012).
Am vergangenen 19. Januar hatte das islamische Gericht ein Ausweisungsurteil gegen Khanna und gegen den katholischen Pater Jim Borst und weitere drei Christen erlassen. Menschenrechtsaktivisten hatten in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass „das islamische Gericht keine rechtlichen Befugnisse besitzt und ein solches Urteil für die indische Justiz ungültig ist“ und hatten um die „Wiederherstellung der Rechtsstaatlichkeit durch Organe der Bundesregierung“ gefordert.
Das Urteil des islamischen Gerichts war Auslöser für weitere Episoden der Intoleranz gegenüber Christen und christlichen Einrichtungen in einem mehrheitlich von Muslimen bewohnten Staat (vgl. Fidesdienst vom 30/01/2012). Einheimische Christen wünschen sich, dass das Urteil des Hohen Gerichts „zur Wiederherstellung von Frieden und Harmonie in Kaschmir beiträgt“. (PA) (Fidesdiesnt, 13/02/2012)


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