ASIEN/INDIEN - Vollversammlung der Bischofskonferenz: „Die Kirche spielt eine ausschlaggebende Rolle für die Zukunft des Landes“

Donnerstag, 2 Februar 2012

Bangalore (Fidesdienst) – „Die Kirche spielt eine ausschlaggebende Rolle für die Zukunft des Landes und wirt auf dem weg des Dialog und der Zusammenarbeit mit dem Staat, den Institutionen und der Zivilgesellschaft weiter voranschreiten“, so der Generalsekretär der Indischen Bischofskonferenz, Bischof Albert D’Souza, am Rande der 30. Vollversammlung der Bischöfe, die vom 1. bis 8. Februar in Bangalore (Karnataka) tagt. Die Vollversammlung befasst sich mit dem Thema: „Ein besseres Indien: die Rolle der Kirche“. In einem Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt beschreibt der Generalsekretär der Bischofskonferenz die soziale und politische Lage des Landes und betont, dass in Indien ein ausgeprägter Wunsch „nach mehr Transparenz im öffentlichen Leben und eine große Nachfrage nach besseren Wachstumsmöglichkeiten besteht“. Dies werde nur möglich sein durch „in gemeinsames Bemühen um Zusammenarbeit seitens aller Kräfte des Landes“, zu denen auch die katholische Kirche gehört.
An der Vollversammlung der Bischöfe nehmen auch der Vorsitzende des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, und der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Salvatore Pennacchio, teil.
Der Nuntius erinnerte in einer Ansprache an die Pluralität in der indischen Kirche, wo katholische Gemeinden „sich mit zahlreichen Einrichtungen und Organisationen gemeinsam für die Entwicklung des Landes einsetzen“. „Es ist wichtig, dass dieses kostbare Gut der Kirche in Indien erhalten bleibt und gleichzeitig die Modernisierung vorangetrieben wird“, so Erzbischof Pennacchio, der insbesondere an die Aufgaben der Kirche erinnerte, die „kleine christliche Gemeinden ermutigen und auf Arme und Ausgegrenzte zugehen soll. Dabei muss vor allem den christlichen Dalit ein besonderes Augenmerk gewidmet werden, damit für sie der Anspruch auf Gleichberechtigung in der Verfassung verankert wird.“
Nach Ansicht von Kardinal Peter Turkson muss die Kirche in Indien „bei ihrem Engagement für ein besseres Indien“ vor allem „das Vertrauen der Menschen gewinnen und sich dieses Vertrauens würdig zeigen“.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Oswald Gracias forderte die katholische Kirche dazu auf, „keine Angst vor dem Eingeständnis der eigenen Fehler zu haben“. In seiner Ansprache äußerte er sich besorgt im Hinblick auf die Kluft zwischen Armen und Reichen in Indien und bezüglich der wachsenden religiösen Intoleranz: diese beiden Themen, so der Kardinal seien für die Kirche eine wichtige Herausforderung. (PA) (Fidesdienst, 02/02/2012)


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