AFRIKA/KENIA - Christliche Religionswerterer fordern Nüchternheit bei der Debatte über die Beschlüsse des Internationalen Strafgerichts zur Gewalt in den Jahren 2007 und 2008

Freitag, 27 Januar 2012

Nairobi (Fidesdienst) – Der Nationale Rate der Kirchen in Kenia (NCCK), in dem sich die meisten nichtkatholischen christlichen Konfessionen des Landes zusammenschließen, fordern die Kenianer auf, die Beschlüsse des Internationalen Strafgerichtshofs im Zusammenhang mit der Gewalt nach der Wahl von Ende 2007 bis Anfang 2008 friedlich zu akzeptieren. Dies berichtet die Nachrichtenagentur CISA mit Sitz in Nairobi. Die Richter des Internationalen Strafgerichtshofs ziehen den Finanzminister Uhru Kenyatta und den Präsidentschaftsrat Francis Muthaura sowie den Angeordneten William Ruto und den Journalisten Joshua Arap Sang wegen Mordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Deportation und politische Verfolgung zur Rechenschaft. Ein entsprechender Antrag wurde am 23. Januar von der Generalstaatsanwältin Ekaterina Trendafilova in Den Haag (Niederlande) eingereicht.
Die Gewalt brach in Kenia am 27. Dezember 2007 aus, nachdem der scheidende Präsident Kibaki seinen Widersacher, den heutigen Premierminister Odinga, bei der Präsidentschaftswahl besiegt hatte. Bei Gefechten und Ausschreitungen starben 1.200 und über 600.000 mussten ihre Heimat verlassen.
„Dieser Prozess darf nicht als Anklage gegen eine bestimmte Volksgruppe oder Gemeinschaft verstanden werden“, so der NCKK, „sondern als Bemühen um Gerechtigkeit für die Opfer der Gewalt in der Zeit nach der Wahl“. Die Vertreter der christlichen Konfessionen in Kenia fordern „Nüchternheit und Mäßigkeit“ bei der öffentlichen Debatte über die Entscheidung des Internationalen Strafgerichts und bitten die Kenianer um das Gebet für Frieden und Versöhnung insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Wahlen“. (LM) (Fidesdiesnt, 27/01/2012)


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