ASIEN/INDIEN - Bischöfe: „Katholische Kirche möchte ihren spezifischen Beitrag zu einem besseren Indien leisten“

Freitag, 27 Januar 2012

Bangalore (Fidesdienst) – „Mit Blick auf Armut, Arbeitslosigkeit, Korruption, mangelnde Bildungsmöglichkeiten, Gewalt und religiösen Fundamentalismus möchte die katholische Kirche einen spezifischen Beitrag leisten, wenn es darum geht, in Indien allen Bürgern Wohlergehen, Bildung, Harmonie und Gerechtigkeit zu garantieren“, so Erzbischof Bernard Moras von Bangalore in einem Kommentar zum Thema der bevorstehenden Vollversammlung der Indischen Bischofskonferenz: „Ein besseres Indien: die Rolle der Kirche“. Die Vollversammlung der Indischen Bischofskonferenz tagt vom 1. bis 8. Februar 2012 in Bangalore (Karnataka). Insgesamt werden über 160 katholische Bischöfe der drei verschiedenen katholischen Riten (lateinisch, syro-malabrisch und syro-malankarisch) erwartet. Unter den Gästen sind der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Peter Turkson, und verschiedene indische Wissenschaftler.
Erzbischof Moras betont im Gespräch mit dem Fidesdiesnt: „Die katholische Kirche ist hier vollkommen indisch und macht sich Sorgen um das eigene Land. Aus diesem Grund werden wir als Christen unseren spezifischen Beitrag zur indischen Gesellschaft leisten, wenn es um Werte und Aktionen geht, damit wir die Herausforderungen der Gegenwart meistern können. Die erste Herausforderung ist das explosionsartige Bevölkerungswachstum, dem man jedoch nicht durch selektive Abtreibungen entgegenwirken kann. Außerdem belasten Wirtschaftskrise und soziale Ungleichheit das Land. Ein drittes Problem ist die Bildung, zu der in Indien nur 30% der Bevölkerung Zugang haben. Wir möchten außerdem christliche Werte und eine christliche Ethik zugrundelegen, wenn es darum geht das Problem der Korruption zu bekämpfen“.
„Die Bischofskonferenz“, so der Erzbischof von Bangalore, „wird auch das Problem des Terrorismus und des religiösen Fanatismus erörtern, der zu Hass, Intoleranz und Gewalt gegen Christen führt. Die Herausforderung besteht darin, ein wirksames Arbeiten der Kommission für Dialog und Frieden in allen Ortskirchen zu fördern. Als Christen sind wir gewiss, dass das Projekt radikaler Hindus, uns aus dem Land auszuweisen, niemals umgesetzt werden kann“.
Abschließend betont der Erzbischof: „Zwei Themen, auf die wir als Bischöfe besonderen Wert legen sind auch die Evangelisierung und die Jugendarbeit. Das Evangelium ist die Antwort auf die heutigen Herausforderungen und die Jugendlichen sind die Zukunft unseres Landes.“ (PA) (Fidesdienst, 27/01/2012)


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